10 Fragen an Christine Neder

Buchcover Christine Neder

Kann man eine Leidenschaft fürs Reisen zum Beruf machen? Ja man kann, wenn man die Gabe besitzt darüber spannend zu berichten. Dann ergibt sich auch meist eine akzeptable Finanzierung der Abenteuer. Ein wenig Erfahrung auf diesem Metier habe ich mit kleinen Erlebnisberichten aus Hamburg und dem Schwarzwald gesammelt. Richtig professionell und spannend macht das jedoch Christine Neder. Sie ist die Autorin von „90 Nächte, 90 Betten“ und „40 Festivals in 40 Wochen“, sowie die Macherin des Blogs LILIES DIARY. Sie schafft das, wovon andere meist nur träumen, nämlich das zu tun, was man will und nicht nur dass, was andere denken, dass man tun sollte.

Christine Neder ist 27 Jahre alt und eigentlich Diplom-Modedesignerin. Doch, wie sie sagt, merkte sie schon während des Studiums, dass sie völlig talentfrei ist, was das Nähen betrifft, und dass ihre eigentliche Leidenschaft im Schreiben über Mode und Menschen liegt. Momentan arbeitet sie als Social Media Managerin, Online Communication Managerin, Autorin, Redakteurin und Bloggerin.

Taugt die Beschreibung Online-Redakteurin oder Diplom-Modedesignerin mehr zum Angeben an der Bar?

Ich glaube zum Angeben würde ich Autorin nehmen, das hat irgendwie so einen intellektuellen Touch, auch wenn das totaler Schwachsinn ist. Außerdem ist das neben Diplom-Modedesignerin, Social Media Managerin, Journalistin und Community Managerin mein Lieblingsberuf.

Jeder kann sich vorstellen wie Dinge nicht funktionieren, dadurch wird vieles im Leben unterlassen. Die erfolgreichen Menschen jedoch sehen darüber hinaus ihre Chancen und machen das, was sie sich vornehmen. Wie ist deine gedankliche Herangehensweise an neue Projekte?

Ich habe Ideen und behalte sie erst ein paar Wochen im Kopf und denke darüber nach – der Gärungsprozess. Dann erzähle ich sie ein paar Freunden und schaue, wie sie reagieren. Sagen sie ich schaff das nie, oder das ist Schwachsinn, mache ich es erst Recht. Der wichtigste Schritt ist jedoch über das Nachdenken hinaus zu kommen und anzufangen. Das kostet auch mir jedes Mal jede Menge Überwindung.

Wenn du die Erfahrungen deiner zwei extremen Projekte „90 Nächte, 90 Betten“ und „40 Festivals in 40 Wochen“ miteinander vergleichst, welches würdest du eher zur Nachahmung empfehlen?

Gar keines. Man sollte nichts nachmachen, sondern lieber sein eigenes Ding, seine eigene Idee entwickeln und seine eigenen Interessen verfolgen.

Muss man als Journalistin, Bloggerin u.Ä. mittlerweile Alleinstellungsmerkmale aufweisen und eine Marke verkörpern um erfolgreich zu sein und Beachtung zu finden?

Ich weiß es nicht. Ich verfolge keinen Plan oder habe eine Marketingstrategie. Ich bin einfach da und schreibe und habe gemerkt, dass ich mir Themen aussuche, die auch andere interessieren. Vielleicht ist das mein Erfolgsrezept: Einfach so sein wie man ist, sich nicht so viele Gedanken machen und durchziehen, was man gut findet.

Wie sieht dein Geschäftsmodell aus? Online-Redakteurin hört sich nach viel Selbstaufgabe und wenig Lorbeeren an. Oder hast du noch einen „echten“ Job?

Das ist eine gefürchtete Frage: „Christine, wie verdienst du eigentlich Geld.“ Ich habe ganz viele Einnahmequellen. Im Herzen bin ich doch ein Sicherheitsfanatiker, wenigstens was das Finanzielle angeht. Deswegen fahre ich da auch mehrspurig. Aber in der Tat bin ich gerade in einer Neuorientierungsphase. Es könnte ja vielleicht noch eine Berufsbezeichnung dazu kommen ;)

Jeder der viel unterwegs ist, kennt das Gefühl der manchmal aufkommenden Leere. Was tust du, wenn dich auf deinen Reisen mal Momente der Einsamkeit überkommen?

Ja, die kommen in der Tat. Früher habe ich mich in Facebook und Twitter gestürzt und versucht die fehlende Existenz von geliebten Menschen damit zu kompensieren. Mittlerweile genieße ich auch gerne mal die Ruhe und habe gemerkt, dass es einen Unterschied zwischen einsam und allein sein gibt. Ich bin nicht einsam, ich habe tolle Freunde und eine grandiose Familie. Wenn man sich dessen bewusst ist, dann kann man das allein sein auch genießen. Vielleicht ist es sogar eine der wichtigsten Eigenschaften – allein sein und glücklich sein, nur mit sich selbst.

Was ist dein peinlichstes Vorbild? (Meins ist „The Undertaker“ (Wrestler), weil der so böse gucken konnte und immer aufgestanden ist, wenn schon fast alles verloren war…)

Ich hatte nur coole Vorbilder. Immer noch mein Liebling – die Figur Carrie Bradshaw. Da bin ich durch und durch Frau. Aber ich gebe zu, ich habe auch früher immer die Gladiators geschaut und fand die Damen immer sehr beeindruckend.

Das letzte richtig, richtig, richtig gute Buch, das du gelesen hast?

Tino Hanekamp – So was von da  und Moritz von Uslar – Deutschboden

In der Dorfdisko würde man dich eher in der Black-, House- oder Stadl-Ecke oder gar im Punk-Keller antreffen?

Ich würde Dancefloor-Hopping betreiben.

Welchen Lebenstraum willst du noch verwirklichen?

Auf das Penisfestival in Japan. Vielleicht wird dieser Traum sogar bald Wirklichkeit ;)

Das ist schöner Schlusssatz! Vielen Dank Christine Nelder. Hier geht’s zur Facebook Seite von LILIES DIARY

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