Medienplantage http://www.heiko-kleinhanns.de Sat, 31 Mar 2018 05:02:09 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.14 Der neue Trotz: Authentizität in Marken und Kommunikationsmittel http://www.heiko-kleinhanns.de/der-neue-trotz-authentizitaet-in-marken-und-kommunikationsmittel/ http://www.heiko-kleinhanns.de/der-neue-trotz-authentizitaet-in-marken-und-kommunikationsmittel/#comments Thu, 12 Feb 2015 08:18:38 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=983 Read more]]> Get Real Concept

Wie schön waren die Zeiten der Werbung in Hochglanz-Magazinen, mit poliertem Image, exakter Ausleuchtung und Gesichtern wie aus dem Bilderbuch – eine Prise Kitsch und Feenstaub lud zum Träumen ein. Aus jedem Setting und jeder Markenpore entströmte Verführung und der süße Duft von Manipulation. Handwerkliches Geschick formte Kunstwerke die bestenfalls Gehirnströme beim Konsumenten in die gewünschten Bahnen lenken sollten mit allen kreativen Mitteln. Beide Seiten hatten ihren Spaß bis ein neuer Realismus Herz und Hirn weiter auseinander trieb.

Und nun steht der reife Konsument vor uns, er ist aufgeklärt, erwartet sachlich seriöse Informationen um konkrete Vergleiche anzustellen. Wohl dem Unternehmen, der diese Veränderungen versteht und nutzen kann. Heute sind wir auf Du und Du mit den Marken unseres Vertrauen, sie sind wie ein Kumpel für uns geworden, dem wir auf Facebook schreiben können – Marken sind heute von unserem Stern.

Doch wie gelingt ein authentischer Auftritt? Auf welchem Weg kann Authentizität für die Kommunikation in Corporate Design und Marke erreicht werden? Das verrät Rolf Mehnert von der Fuenfwerken Design AG in seinem Vortrag „Authentische Marken und Kommunikationsmittel gestalten“ am 24.02.2015 um 18.00 Uhr in der Alte Schnapsfabrik in Bremen. Zu weiteren Informationen und der Anmeldung geht es hier, bei den medien[plan]tagen der Müller Ditzen AG.

Foto © Krasimira Nevenova – Fotolia.com

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Wenn die zündende Idee mal nicht vom Himmel fällt hilft Andreas Jacobs http://www.heiko-kleinhanns.de/wenn-die-zuendende-idee-mal-nicht-vom-himmel-faellt-hilft-andreas-jacobs/ http://www.heiko-kleinhanns.de/wenn-die-zuendende-idee-mal-nicht-vom-himmel-faellt-hilft-andreas-jacobs/#comments Wed, 10 Sep 2014 07:45:05 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=957 Read more]]> Notfalltipss_Wand_4c

Mit der Kreativität ist das so eine Sache. Es gab eine Zeit, da lebten und atmeten wir scheinbar mühelos Kreativität: Als Kinder. Stöcker und Steine wurde zu Mutanten und fremden Galaxien, Strichmännchen zu kunstvollen Selbstportraits und Selbstgebasteltes galt als das größte Geschenk. Und heute? Als Erwachsene haben wir gelernt wie die Welt und das Leben funktioniert und wie es geht, in der Reihe zu tanzen. Der Riese hat sich schlafen gelegt. Doch können wir diese Kraft wieder aufwecken? Andreas Jacobs ist Geburtshelfer, Wegbegleiter und Vollstrecker in Sachen Kreativität. Seine Ideenseminare, Vorträge, Designstrategien sowie Denktools führen uns in die fast vergessenen Sphären der Kreativität und helfen dabei, unser Gehirn wieder so zu nutzen, dass überraschendes, fremdes und neues in die Welt kommt. Aber wie ist es denn nun mit den Ideen?

Herr Jaobs, Ideen hat man, oder man hat sie nicht – ist ein weitverbreitetes Denkmuster. Sie sagen, kreative Einfälle zu haben, kann man lernen. Kann wirklich jeder Mensch Kreativität für sich (wieder-) entdecken und was sind die ersten Schritte, möchte ich mich hier entfalten?

Ich glaube, dass jeder Mensch ein großes kreatives Potenzial in sich trägt. Und das Einzige, was man (wieder) lernen muss, ist, diesem Potenzial zu vertrauen. Wer an seine kreativen Fähigkeiten glaubt, hat Ideen. Wer daran zweifelt, hat sie eben nicht. So einfach funktionieren Denkmuster.

Wo finden Sie als „hauptberuflicher Kreativer“ Ihren Ausgleich? Kreativ zu sein heißt u.a. für Bekanntes immer wieder neue Lösungen zu finden, das erschöpft doch mit der Zeit?

Erschöpfend ist es nur, wenn ich ohne Pause Ideen für andere produzieren muss. Ausgleich finde ich in eigenen Projekten. In diesen Herzenswerken tanke ich viel Energie auf und trainiere, so ganz nebenbei, meine kreativen Fähigkeiten. Arbeiten ohne Auftraggeber ist ein wirklich sehr zu empfehlendes Geschäftsmodell.

Viele Menschen würden sich gerne viel kreativer in ihren Job einbringen, glauben aber, dass es dafür keinen Raum in ihrem Unternehmen gibt. Was kann ich tun, um an meinem Arbeitsplatz mehr Kreativität an den Tag zu legen und vielleicht eine etwas offenere Unternehmenskultur zu fördern?

Da sind wir wieder bei den Denkmustern: Viele Menschen würden gerne etwas tun, aber sie glauben, dass es dafür keinen Raum gibt. Ja, so sind wir erzogen worden – nur nicht aus der Reihe tanzen, immer schön lieb sein und höflich um Erlaubnis bitten. Wenn Sie mich also fragen, was sie tun können, um mehr Kreativität an den Tag zu legen, rate ich ihnen: Vergessen sie ihre gute Erziehung!

Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept gegen Denkblockaden, wenn es mal wieder ganz schnell gehen muss mit dieser einen großen Idee, die gefordert ist?

Zunächst einmal Ruhe bewahren und tief durchatmen. Dann zerlege ich meine Erwartung an diese eine große Idee in viele kleine Erwartungen. Danach mache ich Pause und vertraue darauf, dass die geniale Idee von ganz alleine kommt. Je öfter ich das übe, desto öfter klappt es auch. Und wenn nicht, dann hole ich Hilfe.

Im Rahmen der Initiative Impulsflut Kreativnetzwerk Bremerhaven in Kooperation mit der Medien[plan]tage der Müller Ditzen AG halten Sie am 17. September 2014 im Windhaus in Bremerhaven einen Vortrag über kreatives Denken mit dem Titel „Vom Wie zum Wow: Idea Thinking“, was erwartet die Besucher?

Ich empfehle jedem Besucher ganz ohne Erwartungen zu kommen. Erwartungen sind die größten Kreativitätskiller. Warum? Das erkläre ich vielleicht in meinem Vortrag.

Wer sich noch anmelden möchte, findet hier alle weiteren Informationen.

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„Querdenken“ – vom frommen Wunsch zum Prozess mit Gerd-Inno Spindler http://www.heiko-kleinhanns.de/querdenken-vom-frommen-wunsch-zum-prozess-mit-gerd-inno-spindler/ http://www.heiko-kleinhanns.de/querdenken-vom-frommen-wunsch-zum-prozess-mit-gerd-inno-spindler/#respond Thu, 05 Jun 2014 08:39:22 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=918 Read more]]> Gerd-Inno Spindler_von oben gedreht

Es ist kein Geheimnis, dass es nicht mehr nur ausreicht an der Optimierungsschraube zu drehen um auch in Zukunft am Markt Bestand zu haben. „Revolution statt Evolution“ lautet das Credo dieser Zeit und stellt Unternehmen vor großen Herausforderungen. Doch wie bereist man unbekannte Welten? „Los jetzt, kreativ sein! Eine Stunde Querdenken für alle wird jetzt hier Pflichtprogramm!“ erschallt es dann ungelenk aus der Führungsebene. Das die Suche nach Neuland auch geordnet und in strukturieren Bahnen ablaufen kann und nicht immer nur ein Strohfeuer bleiben muss, zeigt Gerd-Inno Spindler, Autor, Unternehmensberater und gefragter Referent wenn es um „Querdenken“ und „Spielregeln ändern“ geht.

„Die Route muss neu berechnet werden – Querdenken statt Optimieren im Marketing“, lautet der Titel seines Vortrags in Bremerhaven, von dem es hier einen schönen Bericht zu lesen gibt. Ausrichter waren die medien[plan]tage der Müller Ditzen AG. Und da das Thema prädestiniert für die Beantwortung der Frage „Wie kommt das Neue in die Welt?“ ist, bot sich natürlich auch gleich ein kurzes Interview mit dem Referenten an.

Als einer der ersten haben Sie das „Querdenken“ zu einem festen Prozess entwickelt. Dieser hilft Unternehmen systematisch das Neue in die Welt zu bringen. Können Sie die Vorgehensweise kurz erläutern?

Basis ist die Überzeugung, dass die „alten Wege und Denkroutinen“ keine entscheidende Änderung bringen. Wenn Sie überzeugt sind anders als bisher denken und handeln zu wollen, dann sind Sie den ersten Schritt zum Querdenken und Spielregeln ändern schon gegangen. Das Schaffen eines Backgrounds rund ums Querdenkens ist der zweite Schritt.

Ich halte es für sinnvoll sich im Unternehmen, in der Firma Verbündete zu suchen, die den Prozess unterstützen. Auch externe Hilfe in Form eines neutralen Moderators ist hilfreich. Bevor ein Querdenker-Prozess gestartet wird, sind die zu erreichenden Ziele zu definieren. Zum Beispiel die Lösung eines aktuellen Problems, die Beantwortung strategischer Fragen, die Findung neuer Produkte oder Kundengruppen.

Für ein Kick-off-Meeting wird eine Präsentation benötigt („Was ist Querdenken“, „Was kann Querdenken leisten“) und natürlich Beispiele für erfolgreiche Querdenker. Ihr Querdenker-Team sollte nicht nach freien Kapazitäten, sondern nach einer geeigneten Mischung aus erfahrenen und neuen, kreativen und eher sachlich orientierten Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens zusammengesetzt sein. Im Kick-Off-Meeting muss dann der Funke auf das Team überspringen und die eigentliche Querdenker-Arbeit beginnt dort selbst organisiert.

Der Vorgesetzte (Geschäftsführer) sollte nicht Mitglied in diesem Team sein, seine Anwesenheit würde eher hemmend wirken. Es gibt eine Reihe von Fragen, die helfen das Querdenken, das anders denken als bisher zu unterstützen. Es ist nicht leicht die gewohnten Branchenregeln und vermeintlichen Marktgesetze nicht weiter zu akzeptieren, sondern diese auszublenden. Unregelmäßige Nachrichten an das Team und eventuell die Auslobung eines Querdenker-Preises (hier können Vorgesetzte in Form einer Jury gut eingebunden werden) helfen den Prozess „am Kochen zu halten“. Ein solcher Prozess weckt eine Erwartungshaltung im Unternehmen, das sollte nicht vergessen werden. Querdenken sollte kein einmaliger, sondern ein permanenter Bestandteil jedes Unternehmens sein.

Sie haben jahrzehntelange Erfahrung in der Führung von Menschen und Unternehmen. Wie unterscheide ich einen „Quertreiber“ von einem „Querdenker“? Und wie gehe ich mit dem erstgenannten um, denn beide wirken auf den ersten Blick doch sehr ähnlich.

Der Quertreiber ist nicht an einer Lösung oder Weiterentwicklung interessiert, sondern „begnügt“ sich mit destruktiver Kritik. Oft ein Zeichen von Unsicherheit oder den Unwillen an Veränderungen. Der Quertreiber ist sehr „Ich-bezogen“. Der Querdenker dagegen ist offen für Neues und hinterfragt kritisch die bisherigen Regeln, er versucht immer wieder Dinge aus anderen Branchen zu adaptieren und neue Spielregeln im Markt zu implementieren. Da aber auch ein Quertreiber auf seine Art Regeln hinterfragt, würde ich versuchen ihn ins Team einzubinden. Klare Ansage allerdings: „„kaputtreden“ ist hier nicht gefragt“. Ein unverbesserlicher Quertreiber eliminiert sich aus einem Querdenker-Team von ganz alleine.

Welches sind die ersten Schritte, die ich in einem klein- oder mittelständischen Unternehmen konkret gehen kann, um einen Querdenker-Prozess auf die Beine zustellen, wenn weder großartige Ressourcen noch hohe Investitionssummen bereitstehen?

Querdenken kostet nicht viel Geld. Auch ein kleines Unternehmen kann zwei bis drei Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter mit der Idee infizieren und sie begeistern. Eine Aufgabenstellung, etwas Zeit (auch nach der Arbeitszeit), die „Erlaubnis“ alles sagen und denken zu dürfen, ja zu sollen und die Aufmerksamkeit des Vorgesetzten sind zum Start alles was benötigt wird. Eine kleine (wirklich kleine) Sachprämie kann die die Motivation noch unterstützen. Ich bin überzeugt Querdenken geht überall, in allen Unternehmen und Unternehmensbereichen. Die Fachleute, die Dinge neu „erfinden“ können (wenn sie denn gelassen werden) haben Sie im Unternehmen.

In Ihrem Buch „Querdenken im Marketing: Wie Sie die Regeln im Markt zu Ihrem Vorteil verändern“ zeigen Sie viele gelungene Querdenker-Beispiele auf. Was ist Ihr persönlicher Favorit eines hervorragenden Querdenkererfolgs?

Mein absoluter Querdenker-Favorit ist Dick Fosbury. Ein amerikanischer Hochspringer, der 1968 unbedingt zu den Olympischen Spielen nach Mexico wollte. Zu der Zeit sprang man im „Straddle-Stil“ (bäuchlings) über die Hochsprunglatte. Alle Hochspringer machten das so, das war die „Regel“. Dick Fosbury konnte im Straddle-Stil 2,10 Meter überspringen, was aber nicht reichte um die Norm für Olympia zu erreichen. Er trainierte und versuchte eine neue Technik / „Regel“ für sich zu finden. Er erkannte, dass, wenn er sich nach dem Anlauf kurz vor der Hochsprunglatte drehte und mit dem Rücken über die Latte sprang, er viel höher springen konnte. Er erfand den „Fosbury-Flop“, wurde Olympia-Sieger (mit 2,24 Meter) und setzte eine neue Regel im Hochsprung durch, die für ihn deutlich mehr Möglichkeiten bot als die bisherige „Regel“. Heute springen alle Hochspringer im Fosbury-Flop. Die alte Technik wurde außer Kraft gesetzt.

Gibt es noch etwas, was Sie als wichtig empfinden für die Betrachtung der Fragestellung „Wie kommt das neue in die Welt“ aus Ihrer Beraterpraxis?

Die Bereitschaft eine neue bzw. andere Perspektive einzunehmen und das eigene Geschäft, den eigenen Markt zu betrachten, ist für mich ein ganz entscheidender Punkt. Es gibt keine unsterblichen Geschäftsmodelle, also ist es doch viel angenehmer, man versucht sich selbst „anzugreifen“ und daraus neue Modelle zu entwickeln.

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Die Geburt einer Internetpräsenz – Jonas Hellwig im Interview http://www.heiko-kleinhanns.de/die-geburt-einer-internetpraesenz-jonas-hellwig-im-interview/ http://www.heiko-kleinhanns.de/die-geburt-einer-internetpraesenz-jonas-hellwig-im-interview/#respond Thu, 24 Apr 2014 07:12:14 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=896 Read more]]> Interview Jonas Hellwig responsive webdesign

Da ist nichts. Und doch sollte da etwas sein, deine Firma, dein Dienstleistungsangebot, dein Name, dein Gesicht (damit die Google Fotosuche mal etwas seriöseres auflistet als bisher…). Nein, das Internet scheint nicht wieder zu verschwinden, wie einst angenommen. Das Fax funktioniert zwar noch, aber Kommunikation per Mail ist auch gar nicht so schlecht. Du fragst jemanden aus dem Bekanntenkreis, ob er nicht mal eben da etwas ins Netz stellen kann. Das Ergebnis ist überwältigend, nur hat es nichts mit dir zu tun – außer deinen Kegelfreunden klopft dir niemand auf die Schultern. Aber jetzt willst du mehr: Du beauftragst eine professionelle Medienirgendwasundallesabernichtsspeziellesbude. Alle Infos müssen rein, ja, am besten genauso gestaltet wie in der Firmenbroschüre, aus einem Guss ist doch alles günstiger? Ein Abbacken, aber null Resonanz. Ja ganz nett, sagen die Kunden, kaufen aber bei der Konkurrenz.

Spätestens als du merkst, dass über Nacht die Welt verrückt geworden ist und alle ständig nur noch mit ihren verschiedenen Geräten wie Smartphones, Tablets, PCs u.Ä. auf deine Webseite zugreifen und sie jetzt nicht mehr nur langweilig sowie ohne Mehrwert ist, sondern auch noch absolut impraktikabel, geht dir ein Licht auf: Das Web ist mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel, und du solltest mal jemanden fragen, der sich damit auskennt. Was ist responsive Webdesign, wie werden aus Informationswelten attraktive Erlebniswelten? Auf deinen Recherchen stößt du auf das reichhaltige Programm der medien[plan]tage, die hochwertige Vorträge und Seminare zu den Themen Medienproduktion und Marketing an den Standorten Bremen und Bremerhaven anbieten. Du liest dich hier über agiles Design ein und stößt dann auf einen Vortrag mit dem Titel „Responsive Workflow“ von Jonas Hellwig. Du meldest dich an!

Jonas Hellwig brennt für funktionierendes und intelligentes Webdesign und arbeitet als Web Designer, Fachbuchautor und Dozent in Berlin. In der Offline-Welt ist er regelmäßig als Sprecher auf Konferenzen zum Thema Webdesign anzutreffen. Der Vortrag gefällt dir super! Die Location ist cool und du wirst mit Brezel, Getränke und guten Gesprächen versorgt. Anschließend entführst du den Meister des digitalen Designs, um ihm deine wichtigsten Fragen zu stellen.

Gefühlt sind drei von vier Unternehmenswebseiten in ihrer Anmutung die Übertragung der Firmen-Imagebroschüre in das Internet. Historisch bedingt war dieses auch die einfachste Vorgehensweise. Welche Mehrwerte bieten sich Unternehmen, die sich auf eine moderne und interaktive Internetpräsenz einlassen und was sind die grundlegenden Merkmale die Beachtung finden sollten?

Viele Websites sind in der Tat nicht viel mehr als klickbare Print-Layouts. Problematisch ist dabei nicht nur das unflexible und häufig altmodische Design das unserem heutigen Nutzungsverhalten nicht gerecht werden kann. Mit einer Website sollen auch andere Ziele erreicht werden als mit einem Print-Produkt, es ist also auch vor diesem Hintergrund schwierig einen Gestaltungsansatz zu übernehmen, der mit einer anderen Zielsetzung erstellt wurde.

In den letzten Jahren hat erfreulicherweise ein gedanklicher Wandel stattgefunden. Websites stellen wieder zunehmend die Inhalte und den Anwender in den Vordergrund. Eine Website besteht nicht zum Selbstzweck sondern verfolgt ein konkretes Ziel – es sollen z. B. mehr Kundenanfragen generiert werden. Das Design hat dabei die Aufgabe die Inhalte optimal zu präsentieren und die Seite intuitiv bedienbar zu machen. Im Idealfall werden Inhalte “erlebt” – Textwüsten will schon lange niemand mehr sehen.

Responsive Webdesign ist vor diesem Hintergrund nur die logische Konsequenz. Eine responsive Website optimiert das Design entsprechend der Displaygröße, strukturiert die Inhalte um, passt die Grafiken an und reagiert auf das Bedienkonzept (z.B. auf Touch-Screens). Das Ergebnis ist eine Website die sich auf jedem Gerät “anfühlt”, als wäre sie genau für dieses Gerät gemacht. Wenn das funktioniert, fühlt sich der Anwender wohl und erreicht deutlich eher das Ziel der jeweiligen Website. Und das wiederum ist im Sinne des Website-Betreibers.

Woran erkenne ich als Auftraggeber eine zeitgemäße und leistungsfähige Agentur, welche die Anforderungen an eine professionelle Umsetzung erfüllen kann bzw. wie machen sich die Unterschiede bemerkbar?

Eine professionelle Web-Agentur sollte sich intensiv mit den Zielen des Kunden auseinandersetzen. Womit verdient der Kunde sein Geld, wie tickt die Zielgruppe, wie muss sie angesprochen werden? Die Inhalte der Website und eine solide Planung sind dabei entscheidend. Das Design ist zwar zweifelsohne wichtig, sollte aber insbesondere in der frühen Projektphase noch nicht zu detailliert besprochen werden. Als erstes sollten der Inhalt und die Kernfunktionen stimmen.

Ich halte es für wichtig, dass die Agentur auch in der Lage ist den Workflow an das jeweilige Projekt und den Kunden anzupassen. Dabei hat sie auch die Aufgabe den Kunden zu beraten – z. B. in einem Einführungs-Workshop. Das Thema Webdesign ist in den letzten Jahren deutlich komplexer geworden. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten Probleme in Projekten auf Kommunikationsprobleme zurückzuführen sind. Aber was der Kunde nicht erklärt bekommt, kann er auch nicht verstehen.

Ich versuche daher immer möglichst schnell Funktionen oder Design-Ideen im Browser abzubilden. Auch wenn ein Modul noch nicht 100% funktioniert, erleichtert etwas „greifbares“ die Gesprächsgrundlage doch enorm.

Zuletzt sind da natürlich noch die technischen Details. Hier ist die Frage wieviel technisches Vorwissen ein Kunde mitbringt. Die Website muss natürlich sauber programmiert sein, aber ein Kunde ohne technisches Know-how sollte nicht mit technischen Detailfragen gequält werden. Es gehört erneut zum Aufgabengebiet der Agentur den Kunden zu beraten und zu erkennen wieviel Technik einem Kunden zugemutet werden muss, damit er die für ihn relevanten Entscheidungen treffen kann.

Neue Ansprüche in Bezug auf Flexibilität ziehen auch immer veränderte Arbeitsweisen in der Umsetzung nach sich. Wie muss ich mich als Kunde umstellen, wenn ich bisher einen linearen Arbeitsablauf in der Zusammenarbeit gewohnt war?

Ein Kunde sollte sich darauf einstellen, dass er intensiver in das Projekt eingebunden wird. Das geschieht nicht, weil die Agentur Arbeit abwälzen möchte, sondern weil auch die Vorstellungen des Kunden in das Projekt einfließen sollen. Ein Kunde sollte darüber hinaus damit rechnen, dass ihm in der ersten Projektphase kein Design, sondern ein struktureller und funktionaler Prototyp gezeigt wird. Im Idealfall beinhaltet dieser Prototyp bereits echte Inhalte. Das Design hat – wie zuvor bereits geschildert – die Aufgabe Funktionen und Inhalte optimal darzustellen. Bestimmte Funktionen haben aber Auswirkungen auf Design-Entscheidungen. Nur wenn die Funktion zuerst geklärt wurde kann das Design maßgeschneidert werden. Andernfalls muss mit zeitintensiven, sprich teuren Korrekturen gerechnet werden.

Ich weiß aus Erfahrung, dass Kunden oft Angst haben, dass Änderungen am Prototyp teuer oder von der Agentur nicht erwünscht wären. Das ist nicht der Fall. Der Prototyp wird von der Agentur hergestellt um Funktionen zu testen und zu optimieren. Der Prototyp durchläuft dabei bewusst verschiedene Korrekturschleifen. Erst wenn alles funktioniert kümmert man sich um gestalterische Details.

Veränderungen bieten auch immer Raum für Spannungen zwischen dem gewohnt bewährtem und dem neuen wünschenswertem. Welche Spannungsauflöser nutzt du in der Praxis, um deine Kunden von einer etwas anderen Vorgehensweise in der Webseitenentwicklung zu überzeugen und mögliche Bedenken auszuräumen?

Ich erkläre meinen Kunden bereits vor Beginn des Projekts den veränderten Workflow und zeige die Vor und Nachteile auf. Grob umrissen gibt es zwei Möglichkeiten:

1 – wir arbeiten nach dem neuen Workflow. Das bedeutet, dass wir uns zuerst Gedanken um das Ziel, um den Inhalt und den Aufbau der Website machen und alles ausführlich testen. Erst dann folgt das Design. Diese Variante führt zu qualitativ besseren und günstigeren Websites, erfordert aber eine strukturierte Planung im ersten Schritt.

2 – wir arbeiten wie bisher. Der Kunde sieht zwar schon sehr schnell wie die Website aussieht, die Knackpunkte werden allerdings zu spät geklärt. Der traditionelle Workflow führt durch lange Korrekturschleifen meist zu teureren Projekten und/oder zu geringerer Qualität. Nur im Glücksfall oder bei sehr simplen Projekten kann der klassische Workflow noch funktionieren.

Damit der Kunde versteht wie das Projekt abläuft, ist es sehr hilfreich bereits absolvierte Projekte als Beispiel zu verwenden und Einblicke in den Prototyp zu geben. Wichtig ist auch, dass der Kunde immer weiß in welchem Abschnitt des Workflows er sich aktuell befindet. Was haben wir schon erledigt? In welchem Stadium befinden wir uns aktuell? Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Wenn das Layout fließend ist, muss ich zwangsläufig auch einen großen Teil der Kontrolle darüber aufgeben. Ein schwieriges Unterfangen für den klassischen Designer, der seinen Frieden in einem „perfekten statischen Werk“ findet und somit latent unglücklich ist. Welchen Wert hat Design in der vermeintlich flüchtigen Webwelt? Wo kann ich als Gestalter meine persönliche Ausdrucksweise ausleben und wie kann in Zukunft das neue Selbstverständnis dieses kreativen Prozesses ausgeprägt sein?

Es ist ja nicht so, dass ich als Designer alle Kontrolle aufgeben muss und mich ganz der Technologie unterwerfe. Ich gebe – in bestimmten Bereichen – Kontrolle auf und erhalte im Gegenzug ein flexibles Projekt. Das empfinde ich als gestalterische Freiheit. Vor allem da ich Interaktionen und Navigationselemente verwenden kann und sich mir somit sehr spannende gestalterische Möglichkeiten bieten.

Der individuelle Stil eines Designers zeichnet sich heute durch viele Komponenten aus. Die Art des Layout-Aufbaus, der Look von Interface-Elementen, der Stil von Fotos oder Illustrationen, Navigationsmuster und Animationen. All das zeichnet seinen Stil aus. Ich persönlich stehe z.B. auf Illustrationen.

Schwierig wird es natürlich wenn ich mich von Tools kontrollieren lasse, nur weil ich die Tools oder die Technik nicht beherrsche. Dann erzeuge ich vielleicht ein Bootstrap-Theme im Flat-Design. Nicht weil ich es will, sondern weil ich es nicht anders kann. Das halte ich dann für kritisch. Aber dieses Problem besteht ja in anderen Design-Bereichen auch. Wenn ich kreativ eingeschränkt bin da ich Photoshop nicht beherrsche, sollte ich lernen Photoshop so gut zu beherrschen, dass das Programm in den Hintergrund tritt. Nur dann kann ich mich als Designer so ausdrücken wie ich es möchte. Gleiches gilt heute für HTML und CSS.

Aber die unüberschaubare Anzahl an Gratis-Icons, Frameworks und Generatoren ist natürlich verlockend.

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„Die Änderung ist das Normale“ – Agile Arbeitsmethoden für das Publizieren in Print und Web http://www.heiko-kleinhanns.de/die-aenderung-ist-das-normale-agile-arbeitsmethoden-fuer-das-publizieren-in-print-und-web/ http://www.heiko-kleinhanns.de/die-aenderung-ist-das-normale-agile-arbeitsmethoden-fuer-das-publizieren-in-print-und-web/#comments Thu, 20 Feb 2014 08:31:55 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=853 Read more]]> Agiles Publishing Interview Kleinhanns Guenther

„Be water my friend!“, sagte schon mein damaliger Kumpel Bruce Lee. Dies bezog er auf den Geist ebenso wie auf den Kampf mit dem Gegner. Nicht starr sollst du sein, sondern anpassungsfähig. Heute scheint der flüssig flexible Prozess eine der wenigen brauchbaren Antworten auf die immer komplexeren und kurzlebigeren Anforderungen in der Projektabwicklung zu sein. Die ganze Medienindustrie agiert agil! Die ganze Medienindustrie? Ja, sagt der Verstand und doch steht die Umsetzung in der Praxis auf einem ganz anderen Blatt.

Liebgewonnene Gewohnheit. Ach, mein armes Werber-Herz, das du den alten Druckereigeruch noch kennst und so an der klassischen Agenturarbeit hängst. Selbst dir ist aufgefallen, dass die Zeiten sich seit damals verändert haben, das Internet war doch keine vorübergehende Erscheinung und die Kunden sind auch nicht mehr das unwissende Wesen, was sie vielleicht einmal waren. Vor mir liegt ein sechsseitiger Lang/Din Flyer, ich halte ihn fest und weiß genau wie er Schritt für Schritt entstanden ist. Und das soll ich jetzt alles loslassen? Und dann kommt das Thema „Agiles Publishing“ in Form eines wunderschönen Workbooks daher, nimmt auch dich in den Arm und sagt: Schau mal, ich weiß wie du dich fühlst und ich zeige dir jetzt mal Möglichkeiten, wie du wieder mehr Freude an Kundenänderungswünschen und flexibler Arbeitsweise hast.

Ein Meister der weisen Worte ist Matthias Günther, gemeinsam mit Detlev Hageman und Georg Obermayr Autoren des Buches „Agiles Publishing – Neue Wege des Publizierens für Print, Web und Apps“. Zeit für ein paar ernste Fragen an den Autor.

Herr Günther, der Mensch liebt Linearität! In Speiseabfolgen, Lebensläufen, Zukunftsprognosen und ganz besonders in der Abwicklung von Projekten. Das Weitertragen der Aufgaben von A nach B nach C hat sich irgendwie im Agenturalltag bewährt, jeder hat eine klare Aufgabe und konzentriert sich auf sein Fachgebiet ohne sich zu sehr nach anderen Disziplinen verrenken zu müssen. Und dennoch: Wir merken, dass die Anforderungen der Kunden und die äußeren Begleitumstände an das Produkt scheinbar sprunghafter werden und eine stringente Abarbeitung oftmals unmöglich ist. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Symptome, die darauf hindeuten, dass eine Projektabwicklung am konservativen „Wasserfall“-Prozess krankt und man sich mit einer „agilen“ Arbeitsweise vertraut machen sollte?

Ist es wirklich die Linearität? Essen und Einzelaufgaben sind kurze, in sich abgeschlossen wirkende Tätigkeiten. Wir meinen, diese planen und beherrschen zu können. Was auch meistens klappt, wenn die Zeiträume nicht zu lang sind. Projekte, egal ob es die Agentur oder eine Großbaustelle ist, bestehen aber aus vielen kleinen, einzelnen Aufgaben, die ineinander verschränkt sind und Abhängigkeiten besitzen. Wir machen oft den Fehler, die kleine, planbar, beherrschbare Aufgabe zu verallgemeinern und das auf das ganze Projekt anzuwenden. Jeder, der schon mal ein größeres Projekt geplant hat, weiß aber, dass typischerweise etwas passiert, dass man nicht vorhergesehen hat oder meistens nicht einmal vorhersehen konnte, egal wie gut die Planung war.

Der Wasserfallprozess geht davon aus, dass alles planbar ist und man ggf. korrigieren muss. Wenn man dauernd korrigieren muss, ist man auch ständig im Feuerwehrmodus, Brände löschen, Katastrophen verhindern. Das bedeutet nicht nur höheren Zeitaufwand, es ist auch für die Psyche anstrengend.

Der agile Prozess geht einfach davon aus, dass sich etwas ändern wird, gibt eine grobe Richtung vor und korrigiert ständig neu. Die Änderung ist das normale, wir verschwenden keine Zeit mit Neuausrichtungen und auch psychologisch ist eine Veränderung der äußeren Faktoren keine Katastrophe, da ja eingeplant. Wichtig zu verstehen ist, dass Agilität kein Chaos oder ein einfaches Drauflosrennen ist, sondern einen festen Rahmen durch Prozeduren vorgibt, wie man mit schwer abschätzbaren Faktoren umgehen kann.

Das Neue in die Welt zu bringen ist auch in der Kreativbranche nicht leicht. Veränderung bedeutet Unsicherheit und das verursacht wiederum Bedenken. Welchen Vorschlag haben Sie, einem Team die neue Arbeitsweise näherzubringen und wie gehen wir bestenfalls mit Ablehnung und Rückschlägen um?

Agilität und die Veränderungen drumherum muss man nicht als großen Block einführen. Viele der Werkzeuge und Methoden von agilen Vorgehensweisen wie Scrum lassen sich auch im normalen Alltag einführen und erlauben es so, langsam eine Veränderung einzuführen. Das wichtigste an agilen Vorgehensweisen sind nicht die Prozesse oder Rituale, sondern der Mensch, den Agilität ist eine Denkweise. Das bringt wie jede große Veränderung Bedenken und auch Ängste mit, in unserem Buch haben wir daher dem Change Management ein ganzes Kapitel gewidmet, um anzureißen, wie man damit umgehen kann und wo sich weiterführende Literatur dazu findet.

Im agilen Prozess ist der Kunde weitaus früher mit am Tisch als in der herkömmlichen Arbeitsweise. Bisher arbeitet die Agentur nach dem Briefing in einer, wie Sie es nennen, geschlossenen „Blackbox“. Hier wird unter Ausschluss des Kunden am Ergebnis gearbeitet und ihm dieses dann am Ende „fast fertig“ präsentiert. Wenn die Magie der Blackbox schwindet, wie kann ich dann meinem Kunden den Zauber einer Kreation oder Idee hochemotional erlebbar machen?

Bei agilen Prozessen hilft es, wenn der Auftraggeber früh am Tisch sitzt und sogar beteiligt wird, auch wenn das keine Voraussetzung ist. Es ist nur sehr viel schwieriger, en klassisches Pflichten-/Lastenheft intern agil abzubilden.

Die Blackbox mag wirklich den Überraschungseffekt haben, der begeistern oder auch hinten losgehen kann. Den Auftraggeber dauernd einzubeziehen heißt es, ihn und seine Kunden besser zu verstehen und so bessere Geschichten bzw. Erlebnisse zu liefern. Und wenn der Auftraggeber emotional einbezogen wird, ist er auch viel engagierter und findet es bestimmt auch spannend.

Ob das besser und emotionaler ist als der Überraschungseffekt, ist eine gute Frage, persönlich sehe ich das wie Alfred Hitchcock, der den Spannungseffekt bei Filmen beschrieb: „Suspense“ ist wirkungsvoller als der Überraschungseffekt. Interessante Parallele, Hitchcocks „Suspense“ bezieht den Zuschauer auch mit ein.

http://members.liwest.at/holzner/suspense.htm (letzter Absatz)

Die eine Herausforderung ist, die internen Prozesse so umzustrukturieren, dass sie agiler werden. Eine ganz andere Herausforderung ist, diese Art des Arbeitens auch dem Auftraggeber schmackhaft zu machen. Welche Vorteile und Mehrwerte bieten sich den Agenturkunden, wenn sie sich auf eine agile Arbeitsweise einlassen?

Die Agentur Edenspiekermann beschreiben das hier gut (auf Englisch).

Kurz gesagt, es geht darum den Auftraggeber immer und überall einzubeziehen und nicht nur im ersten Briefing, um auf die Anforderung und Wünsche seiner Kunden genauesten einzugehen.

Im Bereich der Webentwicklung sind Themen wie die Scrum bekannt, wir denken mobil und variabel da das Medium flexibel erscheint. Agiles Publishing umfasst in Ihrer Betrachtungsweise auch die Herstellung von Printprodukten. Dies scheint auf den ersten Blick schwierig. Welche Möglichkeiten habe ich bei der Entwicklung einer Drucksache agil vorzugehen?

Agile Prozesse müssen kein agiles Produkt als Folge haben, Softwareprodukte oder Bauprojekte zeigen das. Und wir müssen auch zwischen Kreation und Produktion unterscheiden, der typische Herstellungsprozess ist meist nicht agil abbildbar. Bei der Softwareherstellung ist das z.B. ein ganz kleiner Bestandteil, die Produktion der DVD oder des Downloadfiles. Bei Printprojekten ist der Anteil der Herstellung größer am Gesamtprozess, speziell bei Periodika. Interessanterweise nutzen viele Zeitungsredaktionen bereits agile Methoden ohne es wahrscheinlich zu wissen.

Bei der typischen Akzidenzproduktion eines Printobjekts lassen sich Kreation und Gestaltung gut agil abbilden, mehr dazu im Vortrag.

Zu Ihrem Vortrag: Sie sind am 04.03.2014 zu Gast bei der medien[plan]tage, der Medienakademie des Druck- und Mediendienstleisters Müller Ditzen AG. Welche Themen erwarten die Besucher, werden wir Zeuge der Verwandlung vom „Waterfall Publisher“ zum „Agilen Publisher“?

In der Kürze der Zeit werde ich einen Abriss geben können, wie Agilität funktioniert, welche Vor- aber auch Nachteile es mit sich bringen kann. Weiterhin erkläre ich, mit welchen Werkzeugen man agile Prozesse schnell und einfach ausprobieren und einführen kann, ohne gleich die gesamt Arbeitsweise umstellen zu müssen.

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Transmedia Storytelling – Geschichten erzählen mit Erlebniswert http://www.heiko-kleinhanns.de/transmedia-storytelling-geschichten-erzaehlen-mit-erlebniswert/ http://www.heiko-kleinhanns.de/transmedia-storytelling-geschichten-erzaehlen-mit-erlebniswert/#comments Tue, 04 Feb 2014 06:03:19 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=838 Read more]]> Tell them your story

Eine fesselnde Erzählung ist die Basis erfolgreicher Werbung und glaubwürdiger Markenkommunikation. Der Nutzen einer gut erzählten Geschichte ist weitaus länger bekannt als das omnipräsente „Storytelling“ aus dem Beratersprech – Kinder- und Hausmärchen begleiten die Menschheit seit Anbeginn. Doch das konventionelle Märchen hat ein Problem: Es war einmal. Konventionelle Märchen und ebenso konventionelles Marketing haben den Nachteil, dass die Botschaft, einmal gesendet, schnell wieder in Vergessenheit gerät. Dem kann man natürlich entgegenwirken, wenn man dieselbe Geschichte wieder und immer wieder erzählt, aber das ist auf die Dauer teuer und langweilt arg. Die Lösung: Die Geschichte muss für den Empfänger erlebbar und interaktiv gestaltbar werden, dann wird er zum Teil der Botschaft.

Was also tun, wenn man das tapfere Schneiderlein ist und von seinen handwerklichen Vorzügen künden will? Früher hätte er seine Hörer versammeln, die passiv seinen Worten lauschten. Nach dem alles guten Ende wäre man auseinander gegangen mit dem Worten: „Joa, ganz nett.“ Aber das macht noch keinen Helden. Heute stehen dem TS eine Vielzahl von Medien zur Verfügung um sein Image und sein Anliegen glaubwürdig zu vermitteln. Der Vorteil ist, dass die Geschichte mit dem letzten gesprochenen Satz erst richtig anfängt sich zu entwickeln und lebendig wird. Nun wird sie aus verschiedenen Perspektiven vom „Kunden“ beleuchtet oder in das private Umfeld integriert. Die Film- und Spieleindustrie macht es wunderbar vor, wie sich Storys auf verschiedenen Kanälen fortspinnen können und so zu ganzheitlicher Absatzfreude führt. Dieses Momentum gilt es zukünftig auch verstärkt im Marketing des eigenen Unternehmens einzusetzen.

Seit einiger Zeit bietet ein neues Marketingkonzept den Kunden Unterhaltung und die Möglichkeit zum Mitmachen, weckt dadurch Interesse, erschließt neue Kundengruppen und ist deshalb unter Umständen wesentlich erfolgreicher als herkömmliche Werbemethoden. Es handelt sich dabei um das Transmedia Storytelling. Bei dieser Methode wird eine Geschichte, die eine bestimmte Information oder eine Werbebotschaft vermittelt, über verschiedene Medien verbreitet. Die Teilgeschichten bilden im Idealfall Einheiten, die für sich stehend verständlich sind, aber die Neugier auf mehr wecken. Wenn das Storytelling gelungen ist, macht sich der Kunde in verschiedenen Medien regelrecht auf die Suche nach weiteren Teilen der Geschichte und mehr Informationen. Einbezogen werden dabei herkömmliche Medien wie Bücher, Zeitschriften, Film und Fernsehen und neue Medien wie Internet oder Smartphones. Einer der großen Vorteile des Transmedia Storytelling ist, dass die Kunden in den Medien “abgeholt” werden, die sie bevorzugt benutzen.

Einer der führenden Experten für Transmedia Storytelling ist Patrick Möller. Seit 2011 bietet er in seiner Agentur imaginary friends interessierten Firmen aus unterschiedlichen Branchen die Entwicklung und Umsetzung transmedialer Konzepte an. Möller entwickelte diese spezielle Marketingmethode auf der Grundlage seiner Erfahrung mit dem Einsatz von Alternate Reality Games im Marketing. Heute gehören zu den Kunden der Agentur namhafte Verlage, Firmen aus der Filmbranche, aber auch Technologie-Unternehmen.

Ein schon relativ erprobter Einsatz des Transmedia Storytelling wäre beispielsweise die Werbung für einen Film. Hierfür könnten im Internet Hintergrundinformationen zu der im Film erzählten Geschichte auf einer Homepage preisgegeben werden. Die auf diese Weise geweckte Neugier würde vielleicht mit einem Trailer auf YouTube teilweise gestillt, teilweise noch weiter geschürt. Weitere Fragen oder Antworten oder beides können überraschend oder angekündigt (“Schauen Sie sich in Ihrer Umgebung um und erfahren Sie mehr!”) auf Plakatwänden stehen. Ebenso bieten sich Zeitschriften an, die mit Fotos und weiteren Teilen der Geschichte die Leser dazu anregen, letztlich den Film im Kino zu sehen. Nach der Filmpremiere können im Internet und in Zeitschriften Hintergrundinformationen zu den einzelnen Charakteren verbreitet werden. Bei sehr erfolgreichen Filmen schreiben Fans in der sogenannten Fan Fiction die Geschichte, die im Film erzählt wird, im Internet weiter. Schon länger sind zu Fernsehserien Spin-offs üblich. In diesen werden in Buchform weitere Geschichten über die Protagonisten der Serie erzählt oder Nebenfiguren zu Hauptfiguren neuer Storys gemacht.

Noch nicht ganz so erprobt, aber deshalb sicher nicht weniger wirkungsvoll wäre beispielsweise das Transmedia Storytelling zur Markteinführung eines beliebigen neuen Artikels. In diesem Fall könnte eine geheimnisvolle Geschichte um Sinn und Zweck des Artikels entwickelt werden. Dann könnten ins Internet Filme über einen Teil dieser Story eingestellt werden und parallel in Zeitungen und Zeitschriften Anzeigen oder PR-Artikel erscheinen, in denen weitere Aspekte der Geschichte um dem geheimnisvollen Artikel verraten werden. Vorstellbar wäre zusätzlich eine Art Detektivspiel, bei dem die Interessenten in ihrer Umgebung nach Hinweisen rund um den beworbenen Artikel suchen können. An dieser Stelle könnten bereits die Läden, in denen die entsprechende Ware verkauft werden wird, als Quelle für weitere Informationen ins Storytelling einbezogen werden. Über das Medium Smartphone ist es möglich, Signale zu geben, wenn der Interessent sich in der Nähe einer weiteren Informationsquelle befindet, die gleichzeitig spätere Bezugsquelle sein kann.

Transmedia Storytelling kann als Marketinginstrument besonders wirkungsvoll sein, weil die Gruppe der Konsumenten, die durch den Einsatz der verschiedenen Medien erreicht wird, naturgemäß wesentlich größer ist als bei der Beschränkung auf die ein oder zwei Medien, die bei herkömmlichen Marketingaktionen genutzt werden. Zudem bietet das Transmedia Storytelling den Interessenten die Möglichkeit, je nach persönlicher Vorliebe eher (inter-)aktiv oder eher passiv (aber trotzdem neugierig) zu sein. Das Transmedia Storytelling fesselt die Aufmerksamkeit der Kunden durch Abwechslung, Spannung und die Möglichkeit zum Mitmachen, was mit den üblichen Werbeaktionen wie Anzeigen oder Werbespots schwierig bis unmöglich ist.

Alles, was es für das Transmedia Storytelling braucht, ist Fantasie und ein gutes Konzept, das möglichst viele verschiedene Medien und damit mögliche Interessenten einbezieht. Doch dafür gibt es ja bereits Experten wie den oben erwähnten Patrick Möller.

Wer sich für die Thematik und die Möglichkeiten interessiert, dem sei zum Einstieg der Vortrag „Transmedia Storytelling“ von Patrick Möller am 11.02.2014 um 18:00 Uhr in der „Alten Schnapsfabrik“ in Bremen. Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie direkt auf den Seiten der medien[plan]tage.

Foto © lculig – Fotolia.com

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Aufmerksamkeit erzeugen mit Guerilla Marketing? http://www.heiko-kleinhanns.de/aufmerksamkeit-erzeugen-mit-guerilla-marketing/ http://www.heiko-kleinhanns.de/aufmerksamkeit-erzeugen-mit-guerilla-marketing/#respond Thu, 24 Oct 2013 09:27:15 +0000 http://www.heikokleinhanns.de/?p=641 Read more]]> Guerilla-Marketing

Antworten gab der Vortrag „Guerilla Marketing – Ideen schlagen Budget!“ in der Alten Schnapsfabrik in Bremen. Das Thema ist seit einigen Jahren wieder aktueller denn je. Der Experte Thomas Patalas erklärte die Grundlagen und veranschaulichte anhand zahlreicher Beispiele das Prinzip Guerilla Marketing. Ausrichter der Veranstaltungen waren die medien[plan]tage.

Beim Guerilla Marketing lautet die Devise: sensationell anders denken – und aus einem kleinem Budget eine maximale Wirkung erzielen. Dabei gilt es, bestehende Verhaltensmuster zu erkennen und diese bewusst und charmant zu brechen, um ein neues, positives und überraschendes Resultat zu erzielen. Alltägliche Tabus sollen durchbrochen werden – und das optimalerweise ohne negative Konsequenzen (Bußgelder etc.). Beispiel: ein Zebrastreifen im öffentlichen Raum wird grafisch so umgestaltet, dass er als Werbeträger für ein Produkt bzw. ein Geschäft fungiert. In den einfachen Lösungen liegt die kreative Herausforderung – und in dem Erkennen der geeigneten Ressourcen (Verhaltensmuster, lokale Gegebenheiten).

Bei der Konzipierung von Guerilla Marketing-Aktionen werden Genehmigungen bei Behörden (Ordnungsamt etc.) meistens nicht eingeholt  – nach dem Motto: Besser keine Pferde scheu machen und keine unnötige Aufmerksamkeit auf die »unsachgemäße« Nutzung des öffentlichen Raums lenken. Allerdings sollten Bußgelder dann auch gleich einkalkuliert werden und vorher eine Kosten-Nutzen-Analyse im Sinne des Kunden angestellt werden. Ein Tipp von Thomas Patalas war es auch, als Farbe möglichst nur weiße Sprühkreide zu verwenden, da diese im öffentlichen Raum erlaubt sei. Manchmal lohne es sich auch, mit kommunalen Behörden eine Einigung zu suchen. Ein Beispiel im Vortrag war das Aufstellen von Fahrradständern als Träger von Werbeflächen. Das werbende Unternehmen schenkte der Stadt im Gegenzug die Fahrradständer. Kommunen litten chronisch an Geldknappheit – so Patalas – und seien oft gerne bereit, öffentlichen Raum für eine Gegenleistung bereitzustellen.

Wichtig sei bei der Konzipierung einer Aktion auch zu berücksichtigen, wem man mit einer Kampagne eventuell auf die Füße treten könne. In verschiedenen Tabuzonen (Krankenhäuser etc.) dürfe zudem nicht eingedrungen werden.

Guerilla Aktionen sollten wirklich einmalig sein! Patalas warnte vor Kopien, zumal vor schlechten. Diese könnten genau das Gegenteil einer erhofften Werbewirkung erzeugen. Guerilla-Marketing-Kampagnen müssen also originell sein. Patalas lieferte dafür drei Begriffsbestimmungen: Originell ist eine Kampagne

  • wenn es sie noch nicht gegeben hat
  • wenn das David-gegen-Goliath-Prinzip eingehalten wird
  • wenn bestehenden Konventionen gelungen karikiert werden

Zielführend ist es auch, wenn der Zielgruppe der Kampagne ein Zusatznutzen angeboten werden kann, z. B. ein Gewinn, ein Foto von sich oder etwas anderes.

Das Thema Guerilla Marketing ist in der Marketing-Szene ein viel diskutiertes Thema und entspricht dem Trend, mit weniger Materialeinsatz mehr Werbewirkung erreichen zu wollen.  Die Sichtweise von Thomas Patalas zu diesem Thema ist in seinem gleichnamigen Buch »Guerilla Marketing – Ideen schlagen Budget« nachzulesen, welches bereits in der zweiten Auflage im Cornelsen-Verlag erschien. Der studierte Marketing-Soziologe gründete 1999 seine Agentur »MAKS«, die Kunden mit außergewöhnlichen Kommunikationsmaßnahmen erreichen will. Zudem ist er Lehrbeauftragter an der WAM – Die Medienakademie in Dortmund, coacht Existenzgründer und hält Vorträge vor Unternehmen, Businessclubs und Verbänden.

(Text und Foto Antoinette Rozema via medien[plan]tage)

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Duftes Duft-Event bei der Müller Ditzen AG http://www.heiko-kleinhanns.de/duftes-duft-event-bei-der-muller-ditzen-ag/ http://www.heiko-kleinhanns.de/duftes-duft-event-bei-der-muller-ditzen-ag/#respond Thu, 28 Feb 2013 10:12:37 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=358 Read more]]> 01 Duftveranstaltung_040n

In der freien Natur wirken Düfte stimulierend und in der Werbung nachweißlich verkaufsfördernd. Ein Bäcker, der frischen Brotduft auf die Straße bläst kurbelt seinen Verkauf an, die Frischeabteilung im Supermarkt ist gut gelegen, wenn sie nicht mit den störenden Düften der Flaschenrückgabe Öttingerpremiumbier zusammenkommt. Duftmarketing ist also die hohe Kunst der Verführung. Was liegt näher, diesen emotionalen Anker auch auf Druckerzeugnisse setzen zu wollen? Auf der Veranstaltung der Müller Ditzen AG erlebten Printprofis am Valentinstag die Einsatzgebiete verführerischer Duftlacke.

Mit Drucklack kann erfolgreicher geworben werden. Wenn Menschen riechen, fühlen sie. Düfte lösen Emotionen aus und wecken Erinnerung. Unterstreichen Sie Ihre gedruckte Werbebotschaft mit einem passenden Duft und überraschen Sie Ihren Kunden mit einem sinnlichen Erlebnis. Er wird Ihre Botschaft länger im Gedächtnis behalten – so zumindest die These des Nachmittags.

Die einleitenden Worte fand Herr Huber, Vorstand der Müller Ditzen AG in Bremerhaven. Er erklärte wie das Zusammenspiel von Duft-Impuls wahre Emotionswelten im Kopf auslöst. Denn Düfte wirken direkt und spontan – ohne Umweg über den Verstand. Das ist gut. Verstand ist in der Werbung ja oftmals hinderlich. Thomas Lürßen, Vertriebsleiter der Druckerei, berichtete über die Funktionsweise der Drucklacke auf dem Papier und die Verarbeitung in der Siebdruckmaschine. Über die richtige Datenformanlegung für die Veredelungen klärte Antoinette Rozema, medien[plan]tage, auf. Hierfür gibt es in der Gestaltung einiges zu beachten. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, dass die Müller Ditzen AG als eine der wenigen Druckereien, ihren Kunden aktive Hilfe bei der Datenerstellung anbietet und mit Frau Rozema eine mobile Datenfee im Einsatz hat, die den Druckereikunden mobilen Support leistet.

Anschließend überzeugte sich das Publikum ganz persönlich von der Werbewirksamkeit der Duftlack-Veredelung. Im Sieb- und Offsetdruck konnte die Entstehung eines duftenden Werbeträgers live miterlebt werden und an der eingerichteten Duftbar wurde an verschiedensten Produktionsmustern geschnuppert, gefachsimpelt und an die eigene Nase gefasst. Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Vortrag von Follmann & Co. GmbH & Co. KG, dem europäischen Marktführer bei der Verkapselung von Parfümölen. Die geneigte Zuhörerin, der geneigte Zuhörer erfuhr Wissenswertes über die Herstellung mikroverkapselter Duftöle für die Printwerbung, Einsatzgebiete der Duftveredelung sowie Marketingbeispiele.

Fazit Duftmarketing im Printbereich: Die Herausforderung liegt wie immer in der richtigen Anwendung. Es ist ein schmaler Grat zwischen Kitsch, Penetranz und wirklichem Aha-Erlebnis arbeitet man mit künstlichen Gerüchen, gerade im Druckbereich. Kreative sollten frühzeitig, am besten schon im Ideenprozess, den Druckproduzenten mit ins Boot holen um am Ende ein optimales, duftendes Ergebnis zu erhalten. Und zum Abschied gab es eine Rose geschenkt, roch auch gut.

Fotos: Antoinette Rozema (Müller Ditzen AG)

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10 Fragen an Jamari Lior http://www.heiko-kleinhanns.de/10-fragen-an-jamari-lior/ http://www.heiko-kleinhanns.de/10-fragen-an-jamari-lior/#comments Tue, 15 May 2012 18:45:27 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=145 Read more]]> 10 Fragen an Jamari Lior 1

Außer unverkennbaren Modelqualitäten habe ich kaum Bezugspunkte zur hohen Kunst der Fotografie. Aber da Wissbegier, der Blick über den Tellerrand und die ständige Erweiterung des eigenen Horizonts die Grundlagen der Unternehmerpersönlichkeit sind, freute ich mich sehr über die Gelegenheit in die wundervolle Welt der Fotokunst einzutauchen.

„Trends in der Modelfotografie / Low-Budget-Modelfotografie“ war der Titel eines spannenden Vortrags der Fotokünstlerin und Medienethnologin Jamari Lior, der jüngst im Wilhelm Wagenfeld Haus Bremen stattfand. Ausrichter waren die Medien[plan]tage, ein Veranstaltungskonzept der Müller Ditzen AG, Druck- und Mediendienstleister aus Bremerhaven.

Ebenso wie die variantenreichen und schillernden Bilder, zeigt sich auch Jamari Lior als facettenreiche Persönlichkeit. Sie promovierte zum Dr. phil. in Medienethnologie, arbeitete mehrere Jahre selbst als Fotomodell, ist Buchautorin und Dozentin u.v.m. Gerade Wege gibt es nicht. Und so sind auch ihre Bilder ein Mix aus verschiedenen Stilen, traumhaften Andeutungen, leuchtenden Farben mit einem Schuss intellektuellen Spirits. Im Ergebnis entstehen sorgfältig arrangierte Fotos mit faszinierender Bildsprache und außergewöhnlicher Emotionalität.

Du bist Fotokünstlerin, Dr. phil. in Medienethnologie, Fotomodell, Buchautorin, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Dozentin und mehr. Wenn man so viel bewegt, wie schafft man es dann seine eigene Persönlichkeit zusammenzuhalten und sich nicht zu verzetteln? Gibt es einen persönlichen roten Faden in deinem Leben?

„meine persönlichkeit ist vermutlich, dass ich gerne aktiv bin und die vielfalt mag. eigentlich empfinde ich mein leben auch relativ stringent: medienwissenschaft, schwerpunkt bildmedien, stellt zwar eher die theoretische seite dar, aber man sollte als foto-dozentin nicht nur wissen, wann und wie man auf den auslöser drückt, sondern auch warum. kulturanthropologie verrät etwas über gesellschaftliche kontexte, – motive, bedürfnisse in gesellschaften und unterschiede zwischen unterschiedlichen gesellschaften. das ist interessant, wenn es um trendforschung geht oder um interkulturelle aspekte. meine auslandserfahrungen haben mir weitere neue perspektiven auf bildmedien gegeben, und waren letztlich der auslöser dafür, dass ich erst vor, dann hinter der kamera gelandet bin.“

Du hast deine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Ist das ein Fluch oder Segen? Einerseits machst du beruflich, dass, was dir Freude macht, aber anderseits fehlt dir so auch diese Passion irgendwo als ein Ausgleich?

„etwas anderes hätte ich mir nicht vorstellen können und ich bin dankbar über all das, was die fotografie und die wissenschaft mir ermöglicht haben, sei es ein ethnologischer fototrip durch asien oder das lustige shooting in einem meer bunter bälle im kinderland.“

Wo erhältst du deine eigenen Inspirationen und Ideen? Wie motivierst du dich?

„die sind wohl einfach da. inspirierend finde ich musik und gemälde, v.a. die alten meister. auch gedichte geben mir neue impulse – leider komme ich aber nicht dazu, auch nur einen bruchteil umzusetzen.“

Autoren, Maler, Musiker haben alle ein Problem. Woran erkennst du wann ein Bild „fertig“ ist und keiner weiteren Optimierungen, aufnahmetechnisch oder digital, mehr bedarf?

„wohl an der deadline ;-) – wenn ich ältere fotos von mir sehe, möchte ich oft noch “draufrumbearbeiten”. wann immer die arbeit einen künstlerischen touch hat, ist man wohl nie zufrieden mit sich und dem ergebnis…“

Im Marketing predigt man häufig „Spezialisierung anstatt Diversifikation“. Dein Werk zeichnet sich durch Vielfältigkeit und viele verschiede Stilrichtungen aus. Was spricht für dieses breite Spektrum anstatt einer handfesten Konzentration und Perfektion eines Stils?

„das hat bei mir viele gründe. zunächst langweilt es mich einfach, zu lange dasselbe zu machen. ich suche ständig neues, auch ausserhalb der modelfotografie. zudem bin ich viel in der lehre beschäftigt und da finde ich es sehr wichtig, einen überblick über verschiedene stile und techniken first hand erhalten zu haben. nur so kann ich für unterschiedliche stile tipps geben.“

Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Voraussetzungen, möchte man sich als Fotokünstler selbstständig machen und davon auch noch leben?

„das kann ich nicht sagen – ich kenne schwer talentierte fotografen, die gescheitert sind, ich kenne zurückhaltende und forsche, ruhige und nervöse, marketingtalente und welche, die nur von der mundpropaganda leben, technikfreaks und solche, die quasi nur im automatikmodus arbeiten.“

Verfolgst du noch einen besonderen Traum? Welches Projekt würdest du gerne umsetzen, wenn du grenzenlose Ressourcen hättest und nichts schiefgehen könnte?

„na klar – ein jahr auszeit und zusammen mit einem model um die welt shooten!“

Selbstvermarktung ist sicherlich auch im Bilderbusiness ein wichtiger Erfolgsfaktor. Wir bewirbst du deine eigene Marke? Gibt es empfehlenswerte Kommunikationskanäle?

„ich mache gar keine werbung. ich weiß, das ist schlecht, aber ich habe keine zeit dafür… oder nehme sie mir nicht dafür.“

Welche Musik findet man aktuell in deiner Playlist nach Feierabend?

„emilie autumn, vanessa mae, equatronic, asp u.v.a.“

Was kann man von Jamari Lior in naher Zukunft erwarten? Worauf können sich alle Fans deiner Fotokunst freuen?

„ganz bald: ein neues buch zum thema “experimentelle techniken” im addison wesley verlag!“

Also doch ein bisschen Werbung, puh, ich bin beruhigt. Vielen Dank Jamari Lior! Fazit: Ein toller Abend, voller Impulse auch für Fotolaien und natürlich vieler toller Bilder.

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