Stefan Merath http://www.heiko-kleinhanns.de Sat, 31 Mar 2018 05:02:09 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.14 „Unternehmersein ist die geilste Lebensform der Welt – light the fire!“ http://www.heiko-kleinhanns.de/unternehmersein-ist-die-geilste-lebensform-der-welt-light-the-fire/ http://www.heiko-kleinhanns.de/unternehmersein-ist-die-geilste-lebensform-der-welt-light-the-fire/#respond Thu, 06 Feb 2014 09:49:57 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=841 Read more]]> VIP

Sagt Stefan Merath, Unternehmer, Coach und Bestsellerautor. Und alle so: YEAH! Zudem ist er der Erfinder des Events „Light the Fire!“, welches vom 21.-23.03.2014 in Hamburg sattfindet. Denn was eignet sich besser zum Zelebrieren einer Lebensform als ein Festival? Mit Gastredner Sir Richard Branson konnte ein Top-Act als Headliner gewonnen werden, einer, der das Unternehmertum lebt wie kein anderer. Doch können auch in good ol‘ Germany Unternehmer zu Superstars werden? „Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk“, sangen damals schon Tocotronic, was meint, dass das Lebensgefühl einer großen Bewegung seine Zeit braucht um über den großen Teich zu schwappen. Wie dies und weiteres gelingen kann, verrät Stefan Merath im Interview.

Der Start in das Unternehmerleben ist aufregend und produktiv, jeder Tag ist eine angenehme Herausforderung und man lebt von Luft und Liebe allein. Über die Zeit ändert sich jedoch meist diese Situation: Verbindlichkeiten sind zu bedienen, Mitarbeiter sind zu bezahlen etc. Und irgendwann scheint es, als besitze die Firma mich und nicht ich die Firma. Was können erste Schritte sein, um den Fokus von den Sachzwängen wieder auf die eigentliche Rolle des Unternehmers zu legen?

Der allererste Schritt ist eine emotionale Entscheidung, dass es so nicht mehr weiter geht. Ich habe immer wieder mit Unternehmern zu tun, die sich selbst erzählen, dass alles eigentlich gar nicht so schlimm wäre: die ändern nichts. Das ist wie bei einer Beziehung: solange man glaubt, dass es noch einigermaßen geht, ändert man nichts. Der zweite Schritt ist, sich aus dem Unternehmen herauszuziehen und sich Gedanken darüber zu machen, was man eigentlich will, ich meine wirklich will! Das kann man alleine oder in einem Seminar oder mit einem Coach machen. Ich ziehe für mich persönlich immer die letzten beiden Möglichkeiten vor: es geht schneller und man bleibt konsequenter dran. Und schließlich als dritten Schritt würde ich mir ein anderes Umfeld schaffen: Ein Umfeld aus Menschen, die bereits da sind, wo ich hin will. Von denen kann ich viel mehr lernen und diese Leute stellen ganz andere Erwartungen an mich. Naja, und dann würde ich noch mein Buch „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ lesen – seit 6 Jahren bei Amazon im Bereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ die Nummer 1.

Neben der Aufarbeitung des selbstgemachten Leids gibt es zusätzlich Aufgaben zu bewältigen, die ohne direkten Einfluss mein Unternehmen gefährden: Marktveränderungen, unverschuldeter Kundenverlust, personelle Veränderungen u.v.m. In einem Ihrer Webinare haben Sie kurz die Geschichte des Unternehmers Carl von Gablenz von Cargolifter erwähnt, der es geschafft hat, sich um seinen „Kern“ herum zu erneuern.  Wenn ich mich und mein Unternehmen neu erfinden muss/will, woran erkenne ich letztlich den eigentlich Kern meiner Arbeit oder Angebots?

Den Kern des Angebots fühlen sie: Ist da eine Leidenschaft, ein Motiv, ein Anliegen? Normalerweise redet die Betriebswirtschaft eher wenig von Gefühlen, aber diese sind der Schlüssel! Wir haben als Unternehmer so viele Herausforderungen und Schwierigkeiten auf unserem Weg, dass wir schon ein sehr starkes Motiv brauchen, um durchzuhalten oder sogar Akzente zu setzen. Und ein Motiv ist eben immer emotional.

Aber zum ersten Teil Ihrer Frage – den Gefährdungen, auf die ich keinen Einfluss habe. Über diese denke ich grundsätzlich nicht nach. Einfach, weil ich daran nichts ändern kann. Diese Einflüsse wird es immer geben. Ein Scheitern diesen Einflüssen anzulasten entbindet einen von der eigenen Verantwortung und damit der Fähigkeit, es zu ändern: Egal was auch immer passiert, irgendwo gibt es einen Wettbewerber in derselben Situation, der nicht scheitert! Um das mal an einem Punkt deutlich zu machen: Marktveränderungen interessieren mich nicht – was mich aber sehr wohl interessiert, ist die Frage, wie ich diesen Markt mit den gegebenen Möglichkeiten verändern kann. Wer glaubt, das geht nur mit einer großen Firma, irrt: ich habe bei Unternehmercoach, feste und freie zusammen gerechnet, auch nur 4-5 Vollzeitstellen.

Ihr Spezialgebiet ist der unternehmerische Erfolg und es zeigt sich letztendlich, dass die Persönlichkeit der Hauptschlüssel  dazu ist. „Lerne und bilde dich fort!“ ist oftmals der gutgemeinte Rat des persönlichen Umfelds. Doch Wissen ist nur das Handwerkszeug und formt nicht allein die Persönlichkeit. Ebenso wichtig erscheinen mir die Psyche und die geistige Fitness. Hat so etwas wie Spiritualität, Mediation oder ähnliches Platz im Unternehmerdasein oder kann die „Meta-Ebene“ sogar eine noch unerschlossene Ressource darstellen?

Fortbildungen, die sich nur auf Methoden und Fähigkeiten konzentrieren sind in eng umgrenzten Feldern nützlich, für ein so komplexes Thema wie das Unternehmersein aber nicht ausreichend. Da muss ich mich zwingend mit Themen wie Glaubenssätzen, Selbstbild, Lebensgefühl, meinem Umfeld usw. auseinandersetzen. Spiritualität ist für mich hingegen als Wort zu groß und oft auch zu esoterisch. Die meisten Unternehmer sind eher handfester.

Allerdings halte ich Komponenten, die man gemeinhin unter Spiritualität fasst durchaus für wichtig. Zum Beispiel achte ich schon darauf, dass mein Unternehmen einen tieferen Sinn hat – einfach nur eine Geldmaschine zu produzieren ist zwar trivial, aber auch nicht erfüllend. Auch Meditation halte ich für sehr wichtig: Kürzlich war Jochen Schweizer als Redner bei unserem Seminar, der Ex-Stuntman mit den Erlebnisgutscheinen und dem Bungee-Jumping und aktuell rund 300 Mitarbeitern. Da ist nicht anzunehmen, dass es sich um ein Weichei handelt. Und er macht jeden Morgen eine Stunde Yoga – er hat sich sogar ein eigenes Yoga-Häuschen in seinem Garten gebaut. Man braucht diese Zeiten der Ruhe, um sich immer wieder zu zentrieren und seinen Fokus zurück zu gewinnen. Ein Unternehmer ohne Fokus ist niemals auf Dauer erfolgreicher Unternehmer.

Die Welt braucht mehr Unternehmer statt Unterlasser. Sie setzen sich dabei besonders für Rock it Biz ein, eine gemeinnützige Organisation, die 2010 von erfolgreichen Unternehmern gegründet wurde, um Kinder für Unternehmertum zu begeistern. Was sind Ihre Vorschläge wie wir jungen Leuten das Unternehmertum als coole Lebensform erleben lassen können bzw. welche Veränderungen kann jeder für sich anstoßen, um das Bild des „Chefs“ in Deutschland zu wandeln?

Das ist einfach. Warum wird Popstar sein von vielen jungen Menschen als cool empfunden? Weil sie oft ein verrücktes Leben haben und weil es eine Medienmaschine gibt, die dieses Leben anziehend darstellt und diese Stars ihr Leben auch zeigen. Wenn wir wollen, dass mehr junge Menschen Unternehmersein als die geilste Lebensform der Welt empfinden, dann müssen wir Unternehmer dieses Popstar-Modell lediglich modellieren.

Also erstens ein verrückteres und spannenderes Leben führen. Das ist, sobald wir aus dem Hamsterrad raus sind, einfach: Unternehmer sind sowieso meist sehr eigenwillige Menschen mit ebenso eigenwilligen Ideen. Leute wie Jochen Schweizer, Titus Dittmann und andere machen das ja in Deutschland schon. Dann müssen wir als Unternehmer auch das Licht der Öffentlichkeit suchen. Wer sich versteckt, kann nicht erwarten, dass ihm jemand nachfolgt. Ich will z.B. nicht so werden, wie die Albrecht-Brüder von Aldi, die seit 1954 kein Interview mehr gegeben haben.

Manche Unternehmer sagen, dass sie das nicht interessieren würde. Das halte ich für immens kurzsichtig. Wir haben hier immerhin noch Menschen, die ihr Schicksal in die Hand nehmen. Aber wenn ich an Südeuropa denke, wo eine ganze Generation auf staatliche oder europäische Unterstützung wartet, statt ihr eigenes Ding zu machen, dann wird sehr schnell klar, dass zu wenig Unternehmertum auch für bestehende Unternehmen drastische Konsequenzen haben wird.

Mit Ihrem dreitägigen Unternehmerevent „Light the Fire – Woodstock für Unternehmer“ vom 21. – 23. März 2014 in Hamburg wollen Sie ein einzigartiges Erlebnis schaffen. Eine Reihe bekannter Unternehmerpersönlichkeiten und Speaker wie Sir Richard Branson, Bodo Schäfer, Tim Mälzer u.v.m. sorgen für ein vielversprechendes Programm rund um die Themen Persönlichkeit, Personal, Vertrieb und Finanzen. Was werde ich später mal meinen Enkeln vom Besuch und dem Feeling dieser Veranstaltung erzählen?

Dieses Event ist einzigartig und wird auch nur einmal stattfinden. Wie Woodstock. Eine vierstellige Anzahl von Unternehmern, die selbst weiter kommen möchten und die etwas in der Welt verändern wollen, wird zusammen kommen und sich austauschen. Und dabei meine ich nicht die angestellten Manager von Konzernen, sondern die Inhaber von kleinen und mittleren Unternehmen. Was Sie erleben werden, ist, dass Sie hinterher eine neue Vision für ihr Unternehmen haben oder die alte wieder belebt wurde, dass Sie 3 volle Tage inspiriert wurden, dass Sie neue Freunde kennen gelernt haben und dass Sie danach Lust haben, den Impuls für ein anderes Unterleben nach außen zu tragen: Sie werden danach spüren: Unternehmersein ist die geilste Lebensform der Welt!

 

Foto © lassedesignen – Fotolia.com

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Richard Branson Live in Deutschland bei „Light the Fire“ http://www.heiko-kleinhanns.de/richard-branson-live-in-deutschland-bei-light-the-fire/ http://www.heiko-kleinhanns.de/richard-branson-live-in-deutschland-bei-light-the-fire/#comments Thu, 19 Dec 2013 07:39:23 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=806 Read more]]> light the fire

Für viele ist Sir Richard Branson der Inbegriff des erfolgreichen Unternehmers: Er macht sein Ding, ist Herr über ein Imperium, erlebt heldengleiche Abenteuer, wird gefeiert wie ein Popstar und posiert neben den schönsten Frauen der Welt – er ist einfach cool. So kann eben auch Unternehmertum sein: bunt, schillernd und nicht nur knechtend am Kapital, in grauen Anzügen ein naja-gehtso-Leben absitzend. Stefan Merath, Unternehmer, Coach und Bestsellerautor hat sich zur Aufgabe gemacht diesen Traum vom Unternehmertum wieder neu zu entfachen und ist Erfinder sowie Veranstalter des Events „Light the Fire“ vom 21. bis 23. März 2014 in Hamburg.

Drei Tage geballtes Wissen, zündende Motivation und  partyziöse Unterhaltung verspricht das „Woodstock für Unternehmer“ im Congress Center Hamburg. Neben Branson als Top-Speaker bereichern Deutschlands erfolgreichste Redner wie Bodo Schäfer, Peter Brandl, Titus Dittmann, Mike Dierssen, Ulrich Eckardt, Gabriele Fischer, Carl von Gablenz, Jürgen Höller, Gunnar Kessler, Tim Mälzer, Paul Misar und Stefan Merath himself das Programm.

Was macht erfolgreiche Unternehmer wie Richard Branson aus? Auf dem Weg zur unternehmerischen Freiheit verraten die Experten drei Tage lang ihre Tipps und Tricks mit dem Ziel Ihre unternehmerischen Fähigkeiten zu verbessern. Weitere Themen sind Personal und Führung, Finanzen und Strategie sowie Positionierung und Vertrieb. Wer da nichts für sich mitnehmen kann ist selber schuld :-)

Tickets und weitere Informationen: www.light-the-fire.com

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„Suche nicht da draußen, suche in dir!“ Unternehmercoach Stefan Merath im Interview http://www.heiko-kleinhanns.de/wkdnidw-%e2%80%9esuche-nicht-da-drausen-suche-in-dir-unternehmercoach-stefan-merath-im-interview/ http://www.heiko-kleinhanns.de/wkdnidw-%e2%80%9esuche-nicht-da-drausen-suche-in-dir-unternehmercoach-stefan-merath-im-interview/#respond Thu, 06 Jun 2013 06:56:41 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=464 Read more]]> Unternehmercoach Stefan Merath im Interview

Es gibt ein paar wenige Bücher, die persönliche Sichtweisen radikal verändern können und für ein echtes, nachhaltiges Aha-Erlebnis sorgen. Für mich war eines dieser Bücher „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ von Stefan Merath. Leidenschaft für das Unternehmersein zu entfachen und gleichzeitig aber auch Hilfestellungen und Austauschmöglichkeiten mit auf den Weg zu geben ist der Ansatz der Unternehmercoach GmbH. So entstand eine Community von über 1.000 aktiven Unternehmern, die selbst ihr Unternehmersein anders leben wollen als es die Öffentlichkeit vorgibt: Sinn- und Kunden- statt Geld-Fokussierung, Rock’n’Roll statt trockenem Businessplan, Beitrag statt Eigennutz. Das Motto dieser Unternehmer: „Unternehmersein ist die geilste Lebensform überhaupt!“

Seit 2010 widmet sich Stefan Merath verstärkt der Verwirklichung seiner Vision: Die Veränderung des Unternehmerbildes im deutschsprachigen Raum. Dazu entwickelte er das Event „Light the Fire! Woodstock für Unternehmer“. Mit seiner Vision hat er u.a. Sir Richard Branson begeistert, am Event teilzunehmen. Dabei handelt es sich nicht um einen Business-Kongress wie jeden anderen, sondern um eine Mischung zwischen Seminar, Networking-Event und Party mit dem Ziel, selbst anderer Unternehmer zu werden und so das Unternehmerbild in der Gesellschaft zu verändern.

Es gibt momentan einen regelrechten Boom an Veranstaltungen, Vorträgen, Unternehmerevents und ähnlichen Aktivitäten für Entscheider und Geschäftsführer. Viele Keynote-Speaker inszenieren sich schon fast sich als echte „Stars“. Sie gehen mit der Veranstaltung „Woodstock für Unternehmer“ ganz neue Wege. Wie ist es Ihnen gelungen auf Ideen und Ansätze jenseits der bekannten Veranstaltungsformate zu gelangen?

Durch einen anderen Denkrahmen. Ich verstehe mich nicht als Speaker und „Light the Fire! Woodstock für Unternehmer“ verstehe ich nicht als Veranstaltung. Wenn ich meine Vision mit anderen Mitteln besser erreichen oder meinen Kunden mehr Nutzen bieten könnte, würde ich das tun.

Angefangen hat alles damit, dass ich mit meinem ersten Unternehmen nach sechseinhalb Jahren Pleite gegangen bin. Offensichtlich hatte ich etwas falsch gemacht. Das war meine Motivation zu lernen und ich entdeckte auf diesem Pfad sehr viel Wissen, vor allem auch das Wissen, dass Unternehmer etwas völlig anderes sind als Manager und völlig andere Fähigkeiten brauchen. Die meisten Bücher, Seminare usw. sind aber für Manager und nicht für Unternehmer. Dann erfasste ich als Zweites, dass wir weltweit vor immensen Herausforderungen stehen und Konzerne und Bürokratie weder willens noch in der Lage sind, darauf schnell genug zu reagieren. Aber kleine und mittlere Unternehmen sind schnell und mutig genug und deshalb kommt diesen eine entscheidende Rolle bei den vielen globalen Umbrüchen zu. Und schließlich sah ich als Drittes, dass die meisten Unternehmer in den Problemen ihres Alltags ertrinken und diese wichtige Rolle für sich weder erkennen noch wahrnehmen. Aber ich glaube, wir können den Wandel in die Welt bringen, den wir sehen wollen!

Und dazu ist der Schlüssel, dass Unternehmer für sich selbst ein neues Selbstbewusstsein und Selbstbild bekommen. Dass Unternehmer öffentlich sagen, dass sie stolz darauf sind, Unternehmer zu sein. Und dass damit ein kultureller Wandel einhergeht bis dahin, dass junge Menschen, die etwas in der Welt ändern wollen, genau deshalb Unternehmer werden.

Das waren die Fragestellungen, die mich umtrieben. Und die Antworten waren, dass vorhandene Unternehmer-Vorbilder wie Sir Richard Branson, Titus Dittmann und andere noch stärker ins Rampenlicht müssen, dass Unternehmer für sich selbst den Wandel suchen und dass wir ein Event machen, das ähnlich kulturverändernd wirken kann wie damals Woodstock.

Zurück zu Ihrer Frage: Ich bin also nicht als Event-Veranstalter hergegangen und habe mich gefragt, was ich noch Neues, Tolles machen kann, das mir zusätzlichen Umsatz bringt. Das ist mir völlig egal und deshalb werden die Gewinne aus diesem Event hinterher auch – je nach Höhe – gespendet oder in eine Stiftung überführt, die Jungunternehmer fördert.

Wie können diese Gedankengänge und Fragestellungen auf Unternehmen angewendet werden, wenn sie auf der Suche nach „etwas Neuem“ sind? Gibt es empfehlenswerte Methoden oder Formen, sich selbst kreativ neu zu erfinden? Wie komme ich auf Ideen und das Finden von neuen Ansätzen?

Ich glaube, dass das Neue entsteht. Bei Brainstormings kommt meist nichts wirklich Dauerhaftes heraus. Die Frage ist natürlich, wie das Neue entsteht. Und da suche ich nicht draußen und in der Zukunft, sondern in mir drinnen und in der Vergangenheit. Ich versuche – immer wieder – meine eigene Mitte zu finden. Was ist mir wichtig, was sind meine Motive? Je klarer mir diese inneren Motive bewusst sind, desto deutlicher tritt zutage, wo die Realität fehlerhaft ist.

Rund um diese fehlerhafte Realität gibt es dann Dutzende von möglichen Zielgruppen. Ich wähle einfach die, die ich am meisten mag oder liebe. Und dann schaffe ich eine Lösung, die erstens der Zielgruppe hilft und zweitens die Realität korrigiert.

Wichtig ist dabei: Am Anfang des Prozesses steht keineswegs eine Vision oder ein Ziel, sondern ein Konflikt, bei dem die Welt nicht so ist, wie sie sein sollte. Gandhi hat sich nicht ins Zimmer gesetzt und die Vision ausgedacht, jetzt doch gefälligst Indien von den Engländern zu befreien. Er wurde aus dem 1.-Klasse-Abteil eines Zuges geworfen, obwohl er ein 1.-Klasse-Ticket hatte. Das war ein Konflikt und darauf hat er reagiert. Die Vision mit der Befreiung Indiens kam erst 20 Jahre später.

Wie bewältigten Sie den Knackpunkt, den es immer gibt, wenn es darum geht den „Startknopf“ unwiderruflich zu drücken und die Büchse der Pandora eines neuen Projekts zu öffnen? Man hat alle Fakten gesichtet, die Aufgabe ist bis zu ca. 80% ausgedacht, es kann funktionieren, es kann nicht funktionieren. Wie entscheiden Sie sich für das „machen“, anstatt dem „lieber nichtmachen“?

Diese Frage stellt sich für mich nicht. Wenn die inneren Motive stark genug sind, dann ist der Konflikt da und dann kann man nur den Startknopf drücken. Das ist vielleicht wie beim Fallschirmsprung. Wenn ich beginne, mich mit meinen Motiven zu beschäftigen, bin ich noch verhältnismäßig sicher. Wie im Flugzeug, das nach oben steigt. Wenn man dann aber oben ist, dann kann man eigentlich nur noch springen.

Auch Unternehmer haben das Problem, dass neue Ansätze immer wieder scheitern, bevor sie überhaupt auf den Weg gebracht sind. Sei es neue Projekte, eigene Verhaltensweisen und vieles mehr. Es gibt scheinbar immer mehr Menschen, die einem etwas ausreden wollen, anstatt das neue zu unterstützen. Wie kann ein Unternehmer mit Bedenken, Bedenkenträgern, scheinbaren Marktgesetzen, ungünstigen Zuständen und dem dunklen Punkt des eigenen Zweifelns umgehen?

Die Frage reduziert sich eigentlich auf den letzten Punkt: Wie kann man mit den eigenen Zweifeln umgehen? Gäbe es diese nicht, dann wären nämlich alle Bedenkenträger und ungünstigen Zustände machtlos. Diese haben nur deshalb die Macht, weil sie mit unseren eigenen Zweifeln und Ängsten in Resonanz gehen. Wenn ich weiß, dass zwei plus zwei vier ist, dann müssten schon sehr viele kommen und behaupten, dass es fünf wäre, bis ich überhaupt anfange, das ernst zu nehmen.

Mit den eigenen Zweifeln und Ängsten: Diese kommen immer wieder. Ich kenne keinen Unternehmer, der diese nicht hat. Ich habe sie selbst auch. Immer wieder. Umso wichtiger ist es, für sich Wege zu finden damit umzugehen. Da hat jeder seine eigenen Möglichkeiten. Manche hören einfach nur inspirierende Musik im Auto auf dem Weg zum Kunden und grölen mit. Manche schreiben ein Dankbarkeitstagebuch usw.

Zwei wichtige Wege sind: Sich klarzumachen, dass kein Resultat so schrecklich ist, dass man nicht draus lernen könnte. Oder in anderen Worten, sich den Worst Case vorzustellen, aber nicht wie das Karnickel vor der Schlange, sondern durch das Schwarze Loch hindurchzugehen. Was ist denn, wenn ich Pleite gehe? OK, die Firma ist weg, die Reputation bei 90% der Leute ist weg, das Auto ist weg. Aber die Sonne scheint immer noch, Musik hören ist schön und es gibt auch gutes Essen, das preiswert ist. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen krass, aber ich darf das so sagen, weil ich schon mal pleite war. Und dann lernt man daraus, steht auf und macht es das nächste Mal besser.

Der zweite wichtige Weg ist folgender: Wenn ich begonnen habe, richte ich meinen Fokus auf den Weg, nicht auf das Resultat. Ein Fußballer, der dauernd zur Anzeigetafel schaut, wird schlechter spielen als einer, der jetzt im Moment sein Bestmögliches gibt. Ich kann trotzdem verlieren, aber wenn ich weiß, dass ich jeden Tag mein Bestmögliches gegeben habe, bin ich trotzdem mit mir im Reinen.

Was sind aus Ihrer Erfahrung heraus die häufigsten Probleme in Unternehmen, wenn es um die Selbsterneuerung geht und die Umsetzung von wirkliche „Neuem“? Welche Herangehens- oder Sichtweisen schaffen es diese Probleme zu lösen?

Das häufigste Problem? Das ist das Gefühl des Unternehmers, dass es noch irgendwie gehen würde. Das kennt jeder aus Beziehungen. Solange man noch glaubt, dass es irgendwie so weiter geht, ändert man nichts. Und das rächt sich irgendwann.

Der Schlüssel ist, eine emotionale Klarheit zu erzeugen, die ungefähr lautet: „Schluss! Keinen Tag länger!“ Wenn das Motiv etwas zu ändern so stark wird, dass es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Meine Herangehensweise ist also die, dass ich wie ein Spürhund versuche, den Tropfen zu finden, der das Fass zum Überlaufen bringt. Dann kommt Bewegung ins Spiel und dann finden sich auch Lösungen. Sicher wird es etwas holpern und vielleicht klappt es nicht beim ersten Anlauf, aber das ist schließlich das Leben J

Gibt es noch etwas, was Sie persönlich als wichtig empfinden für die Betrachtung der Fragestellung „Wie kommt das neue in die Welt“?

Ja, ich glaube, das Allerwichtigste ist ein Umfeld von anderen Unternehmern, die auch das Neue in die Welt bringen. Damit meine ich jetzt keine Unternehmer- oder Netzwerktreffen  wie bei der IHK oder dem BNI etc. Das ist Schaulaufen mit Visitenkartentausch. Ich meine wirklichen Austausch mit Menschen, die etwas bewegen und verändern wollen, mit Menschen, die auch über ihre Ängste und Zweifel offen sprechen, Menschen die bereit sind, sich selbst zu entwickeln. Ich glaube, das Umfeld solcher Menschen gibt uns immer wieder Anregungen für unsere eigene Entwicklung und damit letztlich auch die Kraft, mit den Zweiflern außenrum umzugehen.

Und das ist letztlich das, was wir bei Unternehmercoach bieten. Wir schaffen eine Community von solchen Unternehmern, die sich entweder in unserem Kundenforum online oder bei Veranstaltungen wie unseren Braintrusts oder eben auch Light the Fire treffen. Wie geben Unternehmern damit die Energie und den Rahmen, ihre Ideen zu verwirklichen.

 

(Foto: Tymon H. Pigon/whiteboxstudios.se)

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