Unternehmer http://www.heiko-kleinhanns.de Sat, 31 Mar 2018 05:02:09 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.14 20 Jahre Trendforschung mit Matthias Horx: Vom Trend der Trendentzauberung http://www.heiko-kleinhanns.de/20-jahre-trendforschung-mit-matthias-horx-vom-trend-der-trendentzauberung/ http://www.heiko-kleinhanns.de/20-jahre-trendforschung-mit-matthias-horx-vom-trend-der-trendentzauberung/#respond Thu, 04 Sep 2014 10:44:03 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=951 Read more]]> 9911_0106_Joppen

„Was wohl morgen wird aus uns?“, wollte schon Marius Müller-Westernhagen im Song „Lass uns leben“ wissen. Es scheint, als sei die Sehnsucht nach dem Wissen um das Morgen tief im Menschen verwurzelt, sei es aus Sorge um die Zukunft oder als Vorfreude auf eine besser Zeit als die jetzige. Wir glauben durch Wissen Sicherheit und Planung in unsere Existenz zu bringen und verbringen manchmal viel Zeit mit dem Ausmalen des leeren Raums der Zukunft. Auch im unternehmerischen Kontext versuchen wir uns ständig auf das Künftige vorzubereiten und üben uns in Mutmaßungen über Märkte, Kunden und Gesellschaft 3.0. Doch das nächste große Ding wird immer das nächste große Ding bleiben. Künftige Entwicklungen vorauszusehen ist wie auf eine Wette zu setzen – und ob wir richtig stehen oder nicht, sagt uns meist das Licht. Oder Matthias Horx, einer der einflussreichsten Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum sowie Gründer des „Zukunftsinstitut”, das heute zahlreiche Unternehmen und Institutionen berät.

Auf Einladung des Zukunftsinstituts versammelt sich einmal im Jahr das Entscheider-, Vor- und Weiterdenkervolk in Frankfurt, um beim Zukunftskongress frische Impulse zu inhalieren. Eine Pflichtveranstaltung für jeden, der sich beruflich und gedanklich mit dem Kommenden auseinandersetzt. Durch das Programm des diesjährigen Kongresses zog sich neben dem Motto „Zukunft neu denken. Eine Vorwärtsbillanz“ auch die Freude über ein kleines Dienstjubiläum: 20 Jahre Trendforschung mit Matthias Horx. So sprach der charismatische Frontmann der Veranstaltung über persönliche Erlebnisse, Insights sowie mögliche Ausblicke und blieb dabei erfrischend Selbsthinterfragend. Denn nach 20 Jahren kann man sehr wohl bestimmen, wo man in seinen Prognosen eng an der entstandenen Realität lag und wo eher entfernt. Und das ist etwas, was diese Kongressveranstaltung besonders auszeichnete: Der ehrliche Umgang mit den Möglichkeiten aber auch den Grenzen der Zukunftsforschung, nach dem Motto „Hört zu, wir wissen nicht wie die Zukunft aussieht, aber wir trainieren zusammen in das vorbereitet sein.“

Trends, Thesen, Prognosen sind im unternehmerischen Kontext immer nur so brauchbar a.) wie der Glaube an das Eintreffen der Vorhersage und b.) wie es gelingt, die Informationen in den systemischen Kontext der Organisation gewinnbringend zu integrieren. Trends haben Gegentrends, so können die Dinge verlaufen, oder für gewöhnlich aber auch ganz anders. Dennoch, die Zukunftsforschung hilft uns ganz entscheidend dabei eingefahrene Denkbahnen zu verlassen und die Perspektive zu wechseln, auch mit der Erkenntnis, dass wir nichts „in Zukunft“ tun können, sondern nur jetzt aktiv sein können. Und wer sich und sein Unternehmen JETZT fit für die Zukunft machen möchte und selbst zu einem Zukunftsexperten werden will, dem sei das Event „Master of future Administration (MFA)“ von und mit Matthias Horx am 23. Oktober 2014 in Berlin ans Herz gelegt. Hier erwarten die Teilnehmer des Think-Tanks nützliche Aspekte über die Zukunft sowie konkrete Tools der Trend- und Zukunftsforschung mit dem Ziel, das neue Zukunftswissen anschließend auch gleich produktiv im Unternehmen und eigenen Berufsalltag einsetzen zu können.

Wussten Sie, dass eine „Best-Case“ Forschung existiert? Es gibt gute Gründe, dass die Zukunft auch besser als allgemeinhin angenommen werden könnte. Matthias Horx bewies dies eindrucksvoll auf seinem Abschlussvortrag des Zukunftkongresses. Auch sein aktuelles Buch „Zukunft wagen: Über den klugen Umgang mit dem Unvorhersehbaren“ zeigt auf, wie Zukunft in unserem Kopf entsteht. „Es ist ein Buch über Zukunftsängste und Zukunftshoffnungen, über falsche und richtige Visionen, über den Segen des Zweifels und die Frage, warum wir vom Weltuntergang so fasziniert sind, dass wir nicht von ihm lassen können.“ Wir machen uns also eher Gedanken um das Schlimmstenfalls, doch es existiert auch ein Bestenfalls – und ob wir ein Schwarz- oder Buntmaler werden, liegt allein an unserer Einstellung – die Fakten sind Interpretationssache.

Das Klischee von Wahrsagern, haltlosen Vermutungen und Phrasendreschern wandelt sich im Bereich der Zukunftsforschung und manchmal wirkt Zurückhaltung inspirierender als Allwissenheit nebst allen Erklärungen für die Welt. Wie wir wissen, wissen wir nichts. Das positive daran: Erst diese Ungewissheit gibt wieder Raum für bisher Unvorstellbares und der geschickte Umgang mit Unvorhergesehenem führt zu neuen Möglichkeiten. Die Zukunft verläuft eben nicht linear, sondern das Neue entwickelt sich organisch. Matthias Horx ist einer der ersten, der diese Zusammenhänge in seine Arbeit mit einbezieht und somit die Zukunftsforschung relevanter, in Form von „nutzbarer“, denn je macht. Es ist ihm damit gelungen, ein feines Gespür für wesentliche Zukunftsfragen zu entwickeln. Zusammen mit der menschlichen Größe, die eigene Arbeit auch zu hinterfragen und zu widerlegen, wenn nötig, wird Matthias Horx zu einem authentischen und sinnstiftenden Vertreter seiner Zunft.

Was wohl morgen wird aus uns? Komm, lass’ uns leben. Sagt Westernhagen.

 

Foto Copyright: Zukunftsinstitut

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Die Werbeagentur als Unternehmensentwickler http://www.heiko-kleinhanns.de/die-werbeagentur-als-unternehmensentwickler/ http://www.heiko-kleinhanns.de/die-werbeagentur-als-unternehmensentwickler/#respond Thu, 03 Apr 2014 11:51:46 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=881 Read more]]> Artikel BKM Magazin MMN

Zu viele bunte Bilder zu wenig Substanz – schöne Werbung ist schon längst nicht mehr das gelobte Land in dem Milch und Geldströme fließen, auch wenn sie hier und da mal geil ist. Ich denke, das „Ob“ der Veränderungsnotwendigkeit steht gar nicht mehr zur Diskussion, sondern nur noch das „Wie“. Und das nicht, weil Werbeagenturen in der Kreativ-Branche unterwegs sind, sondern weil die gesamte Wirtschaft sich in immer kürzester Zeit neu erfinden muss. Agenturen erleben einen Wandel, weg vom Spielzeugladen der Möglichkeiten hin zu sehr fokussierten Spezialgebieten. Und auch der Kunde versteht so langsam, dass Werbung eine ernste Angelegenheit ist und in Zukunft mächtig an die Substanz geht.

“Wenn sie als Unternehmen austauschbar seien, müssten sie den Ursachen für die Austauschbarkeit auf den Grund gehen und sie beseitigen. Gebraucht werde schlichtweg die richtige Haltung und nicht die falsche Werbung.” In diesem Sinne sieht sich die BKM Medien GmbH & Co. KG aus Bremerhaven als Impulsgeber und Unternehmensentwickler, der den Kunden keine Identität vorgeben, sondern sie zum Neuen anstoßen will.” So steht es in der aktuellen Ausgabe des Magazin Management & Mittelstand Nordwest geschrieben und bringt das Thema auf den Punkt.

Was ist „Werbung“ heute? Einige Unternehmen stehen auf der Sonnenseite der Wirtschaft, weil sie einzigartige Produkte und Dienstleistungen anbieten. Eine Gefahr der Verwechselbarkeit und Austauschbarkeit besteht hier nicht. Für die Masse der Unternehmen gilt das allerdings weniger. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind nicht einzigartig. Diese Unternehmen erfolgreicher zu machen und voran zu bringen, stellt für die Werbe- und Marketingbranche die wahre Herausforderung dar.

Da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder bekommen die besagten Unternehmen ein Image übergestülpt, das im Grunde genommen an der Wirklichkeit vorbei geht und dazu führt, dass sich die Firmenvertreter in die eigene Tasche lügen. Oder: Die Austauschbarkeit wird so gut wie möglich beseitigt. Letzteres ist – und da sollte sich niemand etwas vormachen – allerdings mit harter Arbeit und manchen Tränen verbunden.  Trotz alledem: Unternehmen brauchen keine unpassende Identität, keine falsche Verpackung. Sie brauchen die richtige Haltung und nicht die falsche Werbung.

Beim Kunden die Kraft zum Neuen wecken – das ist eine Kernaufgabe, der sich  Werbe- und Marketingexperten mit Leidenschaft stellen werden. Sie müssen Impulse für die Zukunft (und nicht für den Moment!) entzünden und nicht einfach nur Aufträge abwickeln. Und sie werden im engen Schulterschluss mit ihren Kunden Positionierungsstrategien entwickeln, die das klare Agieren in Verkaufsgesprächen, bei Erstkontakten und in ähnlichen Situationen erst ermöglichen. Unternehmen, die im Konkurrenzkampf schon mit ihrer Austauschbarkeit konfrontiert wurden und besonderen Leidensdruck verspüren, sind zu der Suche nach dem Neuen innerhalb ihrer  unternehmerischen Strategie und ihres unternehmerisches Handelns geradezu verpflichtet.

Auch wenn es logisch klingt: Das Neue hat generell ein gutes Image. Jedoch ist es auch mit jeder Menge Energie und Kraft verbunden, die es erfordert und einfordert. Die Beharrungskräfte „des Alten“ groß. Spannungen und Konflikte sind meistens vorprogrammiert. Dennoch lohnen sich Engagement und Mitteleinsatz für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg. Die Reise zum Neuen ist nämlich letztlich die aufregendste, die Unternehmer unternehmen können. Wer Angst vor dieser Reise hat oder wessen inhaltliches Gepäck zu leicht ist, sollte die Reise lieber mit einem Begleiter antreten. It’s dangerous to go alone! Take this.

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Veränderung beginnt im Kopf – Betriebswirte auf dem Seminar „Zurück zum goldenen Handwerk“ http://www.heiko-kleinhanns.de/veraenderung-beginnt-im-kopf-betriebswirte-auf-dem-seminar-zurueck-zum-goldenen-handwerk/ http://www.heiko-kleinhanns.de/veraenderung-beginnt-im-kopf-betriebswirte-auf-dem-seminar-zurueck-zum-goldenen-handwerk/#respond Thu, 06 Mar 2014 11:04:29 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=861 Read more]]> Kleinhanns Seminar Handwerk

„Handwerk hat goldenen Boden, sprach der Weber, da schien ihm die Sonne in den leeren Brotbeutel.“ Eigentlich war dieser Spruch sarkastisch auf die Armut vieler kleiner Handwerksmeister, insbesondere der Weber, gemünzt. Deren Armut war im neunzehnten Jahrhundert mit der aufkommenden Industrialisierung wahrhaft sprichwörtlich geworden und hatte zu den Weberaufständen geführt, so Wikipedia. Heute wird der Begriff anders genutzt und meint „Handwerk hat Hand und Fuß“  und steht für Qualität und Bodenständigkeit.

Unlängst nahmen sich die Betriebswirte des Handwerks Bremerhaven-Cuxland e.V. in einem Workshop an einem Samstag und damit losgelöst vom Tagesgeschäft die Zeit, sich mit dem eigenen Unternehmen und dessen Positionierung zu beschäftigen.

„Ohne Alleinstellungsmerkmale ist alles nichts“ meint der Referent Heiko Kleinhanns von BKM Medien, der den Teilnehmern verdeutlichte, dass Werbebegriffe wie „Qualität, Zuverlässigkeit, Erfahrung und Know-how“ Punkte sind, die der Kunde ohnehin von einem Unternehmen erwartet. Die Teilnehmer wurden aufgefordert, ein klares Profil und eine Nutzenkommunikation zu erarbeiten.

Dabei gab Heiko Kleinhanns den Seminarbesuchern keine Identität oder bunte Ideen  vor, sondern ermutigte sie, etwas Neues anzustoßen – ganz im Sinne eines Entwicklungshelfers. Denn das eigene Marketing sollte nicht nur für den Moment gestaltet sein, sondern auch für die Zukunft des Unternehmens. „Wir benötigen im Handwerk das richtige Selbstverständnis, nicht die falsche Werbung.“, sagte Kleinhanns. Durch die Ausarbeitung von Alleinstellungs- und Differenzierungsmerkmalen konnten anschließend die Wettbewerbsvorteile sichtbar gemacht werden.

Im Fazit des Workshops waren viele Teilnehmer motiviert, künftig mehr Emotionen ins Spiel zu bringen und die eigene Marke stärker heraus zu arbeiten. Die Zukunft kann nicht bewältigt werden, indem man nur versucht das Alte durchzuziehen.

Zu der Veranstaltungsreihe wird es im Herbst eine weitere Veranstaltung zum Thema Dokumentenmanagement in Kleinbetrieben geben. Weitere Informationen finden Sie auf www.bwdh.de

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„Unternehmersein ist die geilste Lebensform der Welt – light the fire!“ http://www.heiko-kleinhanns.de/unternehmersein-ist-die-geilste-lebensform-der-welt-light-the-fire/ http://www.heiko-kleinhanns.de/unternehmersein-ist-die-geilste-lebensform-der-welt-light-the-fire/#respond Thu, 06 Feb 2014 09:49:57 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=841 Read more]]> VIP

Sagt Stefan Merath, Unternehmer, Coach und Bestsellerautor. Und alle so: YEAH! Zudem ist er der Erfinder des Events „Light the Fire!“, welches vom 21.-23.03.2014 in Hamburg sattfindet. Denn was eignet sich besser zum Zelebrieren einer Lebensform als ein Festival? Mit Gastredner Sir Richard Branson konnte ein Top-Act als Headliner gewonnen werden, einer, der das Unternehmertum lebt wie kein anderer. Doch können auch in good ol‘ Germany Unternehmer zu Superstars werden? „Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk“, sangen damals schon Tocotronic, was meint, dass das Lebensgefühl einer großen Bewegung seine Zeit braucht um über den großen Teich zu schwappen. Wie dies und weiteres gelingen kann, verrät Stefan Merath im Interview.

Der Start in das Unternehmerleben ist aufregend und produktiv, jeder Tag ist eine angenehme Herausforderung und man lebt von Luft und Liebe allein. Über die Zeit ändert sich jedoch meist diese Situation: Verbindlichkeiten sind zu bedienen, Mitarbeiter sind zu bezahlen etc. Und irgendwann scheint es, als besitze die Firma mich und nicht ich die Firma. Was können erste Schritte sein, um den Fokus von den Sachzwängen wieder auf die eigentliche Rolle des Unternehmers zu legen?

Der allererste Schritt ist eine emotionale Entscheidung, dass es so nicht mehr weiter geht. Ich habe immer wieder mit Unternehmern zu tun, die sich selbst erzählen, dass alles eigentlich gar nicht so schlimm wäre: die ändern nichts. Das ist wie bei einer Beziehung: solange man glaubt, dass es noch einigermaßen geht, ändert man nichts. Der zweite Schritt ist, sich aus dem Unternehmen herauszuziehen und sich Gedanken darüber zu machen, was man eigentlich will, ich meine wirklich will! Das kann man alleine oder in einem Seminar oder mit einem Coach machen. Ich ziehe für mich persönlich immer die letzten beiden Möglichkeiten vor: es geht schneller und man bleibt konsequenter dran. Und schließlich als dritten Schritt würde ich mir ein anderes Umfeld schaffen: Ein Umfeld aus Menschen, die bereits da sind, wo ich hin will. Von denen kann ich viel mehr lernen und diese Leute stellen ganz andere Erwartungen an mich. Naja, und dann würde ich noch mein Buch „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ lesen – seit 6 Jahren bei Amazon im Bereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ die Nummer 1.

Neben der Aufarbeitung des selbstgemachten Leids gibt es zusätzlich Aufgaben zu bewältigen, die ohne direkten Einfluss mein Unternehmen gefährden: Marktveränderungen, unverschuldeter Kundenverlust, personelle Veränderungen u.v.m. In einem Ihrer Webinare haben Sie kurz die Geschichte des Unternehmers Carl von Gablenz von Cargolifter erwähnt, der es geschafft hat, sich um seinen „Kern“ herum zu erneuern.  Wenn ich mich und mein Unternehmen neu erfinden muss/will, woran erkenne ich letztlich den eigentlich Kern meiner Arbeit oder Angebots?

Den Kern des Angebots fühlen sie: Ist da eine Leidenschaft, ein Motiv, ein Anliegen? Normalerweise redet die Betriebswirtschaft eher wenig von Gefühlen, aber diese sind der Schlüssel! Wir haben als Unternehmer so viele Herausforderungen und Schwierigkeiten auf unserem Weg, dass wir schon ein sehr starkes Motiv brauchen, um durchzuhalten oder sogar Akzente zu setzen. Und ein Motiv ist eben immer emotional.

Aber zum ersten Teil Ihrer Frage – den Gefährdungen, auf die ich keinen Einfluss habe. Über diese denke ich grundsätzlich nicht nach. Einfach, weil ich daran nichts ändern kann. Diese Einflüsse wird es immer geben. Ein Scheitern diesen Einflüssen anzulasten entbindet einen von der eigenen Verantwortung und damit der Fähigkeit, es zu ändern: Egal was auch immer passiert, irgendwo gibt es einen Wettbewerber in derselben Situation, der nicht scheitert! Um das mal an einem Punkt deutlich zu machen: Marktveränderungen interessieren mich nicht – was mich aber sehr wohl interessiert, ist die Frage, wie ich diesen Markt mit den gegebenen Möglichkeiten verändern kann. Wer glaubt, das geht nur mit einer großen Firma, irrt: ich habe bei Unternehmercoach, feste und freie zusammen gerechnet, auch nur 4-5 Vollzeitstellen.

Ihr Spezialgebiet ist der unternehmerische Erfolg und es zeigt sich letztendlich, dass die Persönlichkeit der Hauptschlüssel  dazu ist. „Lerne und bilde dich fort!“ ist oftmals der gutgemeinte Rat des persönlichen Umfelds. Doch Wissen ist nur das Handwerkszeug und formt nicht allein die Persönlichkeit. Ebenso wichtig erscheinen mir die Psyche und die geistige Fitness. Hat so etwas wie Spiritualität, Mediation oder ähnliches Platz im Unternehmerdasein oder kann die „Meta-Ebene“ sogar eine noch unerschlossene Ressource darstellen?

Fortbildungen, die sich nur auf Methoden und Fähigkeiten konzentrieren sind in eng umgrenzten Feldern nützlich, für ein so komplexes Thema wie das Unternehmersein aber nicht ausreichend. Da muss ich mich zwingend mit Themen wie Glaubenssätzen, Selbstbild, Lebensgefühl, meinem Umfeld usw. auseinandersetzen. Spiritualität ist für mich hingegen als Wort zu groß und oft auch zu esoterisch. Die meisten Unternehmer sind eher handfester.

Allerdings halte ich Komponenten, die man gemeinhin unter Spiritualität fasst durchaus für wichtig. Zum Beispiel achte ich schon darauf, dass mein Unternehmen einen tieferen Sinn hat – einfach nur eine Geldmaschine zu produzieren ist zwar trivial, aber auch nicht erfüllend. Auch Meditation halte ich für sehr wichtig: Kürzlich war Jochen Schweizer als Redner bei unserem Seminar, der Ex-Stuntman mit den Erlebnisgutscheinen und dem Bungee-Jumping und aktuell rund 300 Mitarbeitern. Da ist nicht anzunehmen, dass es sich um ein Weichei handelt. Und er macht jeden Morgen eine Stunde Yoga – er hat sich sogar ein eigenes Yoga-Häuschen in seinem Garten gebaut. Man braucht diese Zeiten der Ruhe, um sich immer wieder zu zentrieren und seinen Fokus zurück zu gewinnen. Ein Unternehmer ohne Fokus ist niemals auf Dauer erfolgreicher Unternehmer.

Die Welt braucht mehr Unternehmer statt Unterlasser. Sie setzen sich dabei besonders für Rock it Biz ein, eine gemeinnützige Organisation, die 2010 von erfolgreichen Unternehmern gegründet wurde, um Kinder für Unternehmertum zu begeistern. Was sind Ihre Vorschläge wie wir jungen Leuten das Unternehmertum als coole Lebensform erleben lassen können bzw. welche Veränderungen kann jeder für sich anstoßen, um das Bild des „Chefs“ in Deutschland zu wandeln?

Das ist einfach. Warum wird Popstar sein von vielen jungen Menschen als cool empfunden? Weil sie oft ein verrücktes Leben haben und weil es eine Medienmaschine gibt, die dieses Leben anziehend darstellt und diese Stars ihr Leben auch zeigen. Wenn wir wollen, dass mehr junge Menschen Unternehmersein als die geilste Lebensform der Welt empfinden, dann müssen wir Unternehmer dieses Popstar-Modell lediglich modellieren.

Also erstens ein verrückteres und spannenderes Leben führen. Das ist, sobald wir aus dem Hamsterrad raus sind, einfach: Unternehmer sind sowieso meist sehr eigenwillige Menschen mit ebenso eigenwilligen Ideen. Leute wie Jochen Schweizer, Titus Dittmann und andere machen das ja in Deutschland schon. Dann müssen wir als Unternehmer auch das Licht der Öffentlichkeit suchen. Wer sich versteckt, kann nicht erwarten, dass ihm jemand nachfolgt. Ich will z.B. nicht so werden, wie die Albrecht-Brüder von Aldi, die seit 1954 kein Interview mehr gegeben haben.

Manche Unternehmer sagen, dass sie das nicht interessieren würde. Das halte ich für immens kurzsichtig. Wir haben hier immerhin noch Menschen, die ihr Schicksal in die Hand nehmen. Aber wenn ich an Südeuropa denke, wo eine ganze Generation auf staatliche oder europäische Unterstützung wartet, statt ihr eigenes Ding zu machen, dann wird sehr schnell klar, dass zu wenig Unternehmertum auch für bestehende Unternehmen drastische Konsequenzen haben wird.

Mit Ihrem dreitägigen Unternehmerevent „Light the Fire – Woodstock für Unternehmer“ vom 21. – 23. März 2014 in Hamburg wollen Sie ein einzigartiges Erlebnis schaffen. Eine Reihe bekannter Unternehmerpersönlichkeiten und Speaker wie Sir Richard Branson, Bodo Schäfer, Tim Mälzer u.v.m. sorgen für ein vielversprechendes Programm rund um die Themen Persönlichkeit, Personal, Vertrieb und Finanzen. Was werde ich später mal meinen Enkeln vom Besuch und dem Feeling dieser Veranstaltung erzählen?

Dieses Event ist einzigartig und wird auch nur einmal stattfinden. Wie Woodstock. Eine vierstellige Anzahl von Unternehmern, die selbst weiter kommen möchten und die etwas in der Welt verändern wollen, wird zusammen kommen und sich austauschen. Und dabei meine ich nicht die angestellten Manager von Konzernen, sondern die Inhaber von kleinen und mittleren Unternehmen. Was Sie erleben werden, ist, dass Sie hinterher eine neue Vision für ihr Unternehmen haben oder die alte wieder belebt wurde, dass Sie 3 volle Tage inspiriert wurden, dass Sie neue Freunde kennen gelernt haben und dass Sie danach Lust haben, den Impuls für ein anderes Unterleben nach außen zu tragen: Sie werden danach spüren: Unternehmersein ist die geilste Lebensform der Welt!

 

Foto © lassedesignen – Fotolia.com

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Richard Branson Live in Deutschland bei „Light the Fire“ http://www.heiko-kleinhanns.de/richard-branson-live-in-deutschland-bei-light-the-fire/ http://www.heiko-kleinhanns.de/richard-branson-live-in-deutschland-bei-light-the-fire/#comments Thu, 19 Dec 2013 07:39:23 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=806 Read more]]> light the fire

Für viele ist Sir Richard Branson der Inbegriff des erfolgreichen Unternehmers: Er macht sein Ding, ist Herr über ein Imperium, erlebt heldengleiche Abenteuer, wird gefeiert wie ein Popstar und posiert neben den schönsten Frauen der Welt – er ist einfach cool. So kann eben auch Unternehmertum sein: bunt, schillernd und nicht nur knechtend am Kapital, in grauen Anzügen ein naja-gehtso-Leben absitzend. Stefan Merath, Unternehmer, Coach und Bestsellerautor hat sich zur Aufgabe gemacht diesen Traum vom Unternehmertum wieder neu zu entfachen und ist Erfinder sowie Veranstalter des Events „Light the Fire“ vom 21. bis 23. März 2014 in Hamburg.

Drei Tage geballtes Wissen, zündende Motivation und  partyziöse Unterhaltung verspricht das „Woodstock für Unternehmer“ im Congress Center Hamburg. Neben Branson als Top-Speaker bereichern Deutschlands erfolgreichste Redner wie Bodo Schäfer, Peter Brandl, Titus Dittmann, Mike Dierssen, Ulrich Eckardt, Gabriele Fischer, Carl von Gablenz, Jürgen Höller, Gunnar Kessler, Tim Mälzer, Paul Misar und Stefan Merath himself das Programm.

Was macht erfolgreiche Unternehmer wie Richard Branson aus? Auf dem Weg zur unternehmerischen Freiheit verraten die Experten drei Tage lang ihre Tipps und Tricks mit dem Ziel Ihre unternehmerischen Fähigkeiten zu verbessern. Weitere Themen sind Personal und Führung, Finanzen und Strategie sowie Positionierung und Vertrieb. Wer da nichts für sich mitnehmen kann ist selber schuld :-)

Tickets und weitere Informationen: www.light-the-fire.com

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Spitzenleistung durch Persönlichkeit – eine Harfenakademie mit Aussicht http://www.heiko-kleinhanns.de/spitzenleistung-durch-persoenlichkeit-eine-harfenakademie-mit-aussicht/ http://www.heiko-kleinhanns.de/spitzenleistung-durch-persoenlichkeit-eine-harfenakademie-mit-aussicht/#respond Thu, 21 Nov 2013 08:02:59 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=776 Read more]]> AC_0067

Manchmal kommt das Neue in die Welt, wenn Wunschvorstellungen und die Realität eine Lücke für Gestaltung lassen, wenn aus gemachten Erfahrungen Verbesserungsideen entstehen und wenn wir den Mut besitzen aus diesen Erkenntnissen auch Wagnis zu formen. Der Ist-Zustand ist nie unveränderlich und Intuition manchmal ein besser Ratgeber als rationale Logik – „Aber das wird nicht funktionieren!“ wird zu „Was muss ich tun, damit es funktioniert?“. Die Harfenakademie in Sandstedt ist ein Ort, der aus einem unerfüllten Bedürfnis entstanden ist.

„Mein früherer Lehrer hat mir an der Harfe alles an Technik beigebracht, wofür ich ihm auch heute noch sehr dankbar bin.“, sagt Assia Cunego, Weltklasseharfenspielerin und Inhaberin der harpAcademy, „Aber ich hatte keinerlei Vorbereitung auf das Leben einer Musikerin. Wie muss ich mich managen, wo kann ich auftreten, wie organisiere ich Konzerte? Als Solist muss ich brillant spielen können und mich auch gleichzeitig auf dem Markt zurechtfinden. Der zweite Part hat mir in meiner Ausbildung gefehlt. So entstand die Idee einer eigenen Akademie.“

Der Weg eine eigene Harfenakademie zu gründen war nicht ohne Hürden. Die passende Immobilie musste gefunden, die Finanzierung geklärt werden. Und dann gibt es natürlich auch noch Regularien. Alles, was unbekannt ist und nicht in vorgefertigte Schemata einzusortieren ist, wird skeptisch beurteilt. Auch die Kunst kämpft mit Bürokratie und dem Aufbruch von Gedankenmustern. Hinzu kam auch ein gewisser Argwohn aus der eigenen Branche. Wie im richtigen Unternehmerleben auch – wer neues wagt, wird von vielen gemieden.

Heute befindet sich die harpAcademy in einem liebevoll sanierten Anwesen mit direkter Lage am Wasser. Das ehemalige Hotel dient als Akademie, Internat und Auftrittsort. Hier werden zukünftig Schülerinnen und Schüler, aber auch interessierte Erwachsene, im Harfenspiel wie auch in der Bewältigung ihres zukünftigen Musikeralltags unterrichtet. Assia Cunego verspricht die technischen Fähigkeiten ihrer Schüler zu entwickeln, ebenso wie deren eigene Persönlichkeit. Denn: ein Teil der eigenen Seele erklingt auch immer in der gespielten Musik.

„In der harpAcademy soll eine Gemeinschaft entstehen, in der der Lehrer nicht als entrücktes Objekt sporadisch in Erscheinung tritt, sondern ein Teil des Lebens und des Miteinander wird.“, sagt Assia Cunego. So wandelt sich der Lehrer zu einem Coach und Mentor für die jungen Erwachsenen. Sie lernen mehr als nur ein Instrument zu beherrschen, sie lernen sich auch im Leben zurechtzufinden. „Wir wollen keine Gewächshaus-Geschöpfe züchten“, ergänzt Joachim Paulus, Ehemann und Partner von Cunego, „Mit Assia haben die Schüler eine authentische Bezugsperson, eine Lehrerin die ihre Musik auch lebt und die ihre große Praxiserfahrung zudem gerne weitergibt. Aus unserer Sicht ist es wichtig zu vermitteln, dass der Beruf eines Musikers mehr umfasst als nur das Beherrschen seines Instruments.“

Selbstverwirklichung ist ein großes Bedürfnis der Menschen. Das Angebot der harpAcademy richtet sich an diejenigen, die das Harfenspielen zum Beruf machen wollen oder aber auch sich nur eine Auszeit gönnen wollen, um für sich selber spielen zu können. Ein Platz, sich selbst zu entfalten ist hier ebenso wichtig wie ein Rückzugsraum. Jeder Schüler bekommt sein eigenes Zimmer, es entsteht eine Familiensituation mit Rechten und Pflichten, Freuden und Tränen, Erfolgserlebnissen und Konflikten. Und durch diese Spannungen erfährt der Mensch wiederum Wachstum. „Meine Schüler erleben mich als Konzerttätige, Lehrerin und als Mensch. Und die beste Ausbildung findet doch noch immer am Esstisch statt.“, sagt Assia Cunego.

Eltern, die ihre Kinder auf die Akademie schicken, können sich Gewiss sein, dass ihre Zöglinge hier eine exzellente Ausbildung genießen – am Musikinstrument wie auch im Umgang mit anderen. Die Schüler werden zukünftig aus aller Welt kommen und können nach der Ausbildung als Solist auf Konzertreise gehen, sind als festes Orchestermitglied gerne gesehen oder werden als Musikpädagoge tätig. Die Harfe als Soloinstrument erfreut sich wachsender Beliebtheit in unseren Breitengraden. Sie kann viel mehr als nur im Hintergrund agieren. Aber ist das Harfenspiel und das Leben einer Solistin immer Freude pur? „Uns Musiker treibt ein sonderbarer Ehrgeiz an.“ verrät Cunego und schmunzelt, „Jeder sonnt sich natürlich gerne im Ruhm auf der Bühne. Aber wir sind normalerweise nur mit jedem zweiten unserer Auftritte wirklich zufrieden. Und für diese Momente leben wir. Im Innersten treibt uns die Liebe zur Kunst, denn wer gern Musik macht, wessen Herz voller Kunst ist, der hat den ursprünglichen Drang des sich Mitteilenwollens.“

„Unser Wunsch ist es, hier in Sandstedt ein erstklassiges Harfeninternat zu etablieren, mit weltweitem Zuspruch. Mit sieben bis zehn Schülern sind wir ausgelastet. Und vielleicht können wir mit unserer Akademie und dem Standort hier ein bisschen dazu beitragen den Menschen die Liebe zum Instrument und zu der Musik zu erhalten.“, skizziert Joachim Paulus einen möglichen Weg der harpAcademy in die Zukunft.

Die nächste Veranstaltung in der harpAcademy: Weihnachtskonzert mit dem Ensemble Vielsaitig am Dienstag, 10.12.2013. Weitere Informationen gibt es hier im PDF

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Das Neue ist eine Illusion – ein Interview mit Matthias Horx http://www.heiko-kleinhanns.de/das-neue-ist-eine-illusion-ein-interview-mit-matthias-horx/ http://www.heiko-kleinhanns.de/das-neue-ist-eine-illusion-ein-interview-mit-matthias-horx/#respond Fri, 27 Sep 2013 07:15:28 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=551 Read more]]> Matthias-Horx-11-6816

Die Zukunft ist oftmals Fantasie-, Zufluchts- und Nebelort zugleich. Denken wir über neue Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle nach, kommen wir unweigerlich an einen Punkt, an dem wir versuchen müssen das Bild von morgen zu zeichnen. Wir wollen im Grunde genommen doch nur wissen: Funktioniert das? Anschließend ereifern sich Geschäftsleitung, Vertrieb, Marketingexperten und Mitarbeiter in langen Diskussionen über die anzunehmende Zukunft, meist mit dem Ergebnis zu keinem Ergebnis zu kommen. Und so kann die Entscheidung auch gewürfelt werden, mit ähnlicher Erfolgschance.

Oder man fragt jemanden der sich damit auskennt: Matthias Horx gilt als einflussreichster Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum. Nach einer Laufbahn als Journalist (bei der Hamburger ZEIT, MERIAN und TEMPO) gründete er zur Jahrtausendwende das „Zukunftsinstitut”, das heute zahlreiche Unternehmen und Institutionen berät.

Im Vorwort des aktuellen Monatsmagazins des Zukunftsinstituts „Trend-Update“ schreiben Sie, dass sich die Zeit der technischen Utopien dem Ende entgegen neigt. Nach dem Verblassen der Markenreligionen wie bspw. Apple, dämmert uns langsam, dass die neuen Probleme der Zukunft im Grunde die alten sein werden:  Armut. Umwelt. Demokratie. Gesundheit. Konflikt. Kann das „Neue“ überhaupt jemals zum Antwortgeber oder Sinnstifter werden oder ist diese Zielsetzung per Definition schon nicht erreichbar, so dass dem Neuen lediglich flankierende Bedeutung zukommen kann?

Menschen sind „neotonische“ Wesen. Wir sind  immer besonders aufgeregt, wenn etwas Ungewohntes unsere Aufmerksamkeit erringt. Diese nervöse Eigenschaft hat unsere evolutionäre Fähigkeit zur Anpassung gestärkt, weil wir dadurch mit ungewöhnlichen Situationen besser zurecht kamen und Gefahren besser witterten. Aber in der Fixierung auf das „Neue“ liegt auch etwas Kindisches, Naives. Man muss nur mal Männer auf Auto-Messen beobachten… Sie halten den äußeren Schein für das Neue. In der Konsumgesellschaft ist das Etikett „neu“ oft eine Fälschung: Verkauft wird nur eine Variante, wie das „neue“ iPhone. Richtige Neuheiten, Durchbrüche, sind sehr selten. Man muss also das „Fake-Neue“ und das „Real-Neue“ unterscheiden lernen. Das reale Neue ist oft gar nicht technisch, es findet tief in den sozialen Verhältnissen statt. Und dort bleibt es oft lange unsichtbar.

Es gibt in der Geschichte gewisse Phasen, in denen technologische Innovation die Geschichte vorantreibt, und Phasen, in denen neue soziale Organisationsformen entstehen müssen – in eine solche Phase kommen wir jetzt. Die Eisenbahn machte vor 150 Jahren die industrielle Revolution möglich, aber sie erzwang und initiierte auch eine Welle neuer sozialer Erfindungen: Gewerkschaften, Pensionssysteme, Gesundheitssysteme, Genossenschaftsbanken, die das Projekt „Industriegesellschaft“ erst zum Laufen brachten. An solchen „Komplexitätslinien“ sind wir auch heute wieder. Die Frage ist nicht mehr: Können wir noch bessere Pillen erfinden oder tollere technische Diagnostik-Apparate. Die Frage ist: Wie können wir ein neues Gesundheitssystem entwickeln, das nicht nur immer teurer wird und tatsächlich die GESUNDHEIT der Menschen verbessert? Das heißt: ihr Verhalten, ihre Vorsorge, ihre Selbstwirksamkeit. Auch Sicherheitsprobleme wird man in Zukunft nicht mehr durch neue Militärtechnologie lösen können. Selbst wenn der NSA ALLES weiß, ist er im Grunde hilflos. Der Syrien-Konflikt zeigt, dass eine andere Art der Sicherheitsarchitektur möglich ist, außer dem „Bomber schicken“. Oder die Versorgung mit erneuerbaren Energien, das „Energy Grid“. Ist das nur eine technische Frage? Nein, da geht es ganz stark um intelligentere Steuerungen, neue Kooperationen, um eine andere Shareholder-Logik. Das meine ich mit der Durchdringung von technischer und sozialer Innovation.

Wir Unternehmer schielen immer auf die nächste große Sache in der Zukunft, worauf sollen wir setzen, worin investieren. Sie sagen nicht technische Innovationen werden die Zukunft prägen, sondern soziale Innovationen. Wenn wir bereit sind über neue Strategien der Zwischenmenschlichkeit nachzudenken, wo finden wir im Unternehmen von heute erste gedankliche Ansätze uns der Thematik, letztendlich auch gewinnbringend, zu nähern?

Zunächst gilt es, die verschiedenen Arten von Innovation zu verstehen und zu entscheiden, in welche Richtung man geht. Graduelle Innovationen sind immer notwendig, wenn eine starke Firma im Weltmarkt bleiben will. Viele deutsche Firmen sind sehr erfolgreich, ihre graduellen Innovationen perfekt zu organisieren – das sind die Weltmarktführer im Mittelstand. Dann gibt es „breakout“-Innovationen, in denen man ein völlig neues Marktsegment schafft und einen toten Markt durcheinanderwirbelt. Man denke an Nespresso-Kapseln: Das ist immer noch Kaffee, aber eben „ganz anders“. Und schließlich gibt es auch noch die Kategorie der disruptiven Innovationen, und dazu muss man ganz anders, gewissermaßen „aus der Fremde“, die Welt betrachten. Einstein hat mal gesagt: „Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung ausgeschlossen erscheint.“

Wir glauben jedoch vor allem an eine weitere Kategorie, die wir „Synnovation“ nennen. Dies ist eine Innovation, in der bereits vorhandene Elemente zugunsten einer höheren positiven Komplexität zusammengefügt werden – im Sinne der Lösung gesellschaftlicher oder individueller Probleme. Dafür muss man den Wandel der Gesellschaft besser verstehen, die tiefen Bedürfnisse, aber auch Frustrationen der Menschen. Bei solchen Innovationen braucht man eine ganz andere Strategie, die auf Netzwerkbildung, Kooperation und „Open Innovation“ aufbaut. Man gestaltet ein Kollaborations-Netzwerk, denn ein einzelnes Produkt, eine Technik, kann das Problem nicht lösen. Dieser Art von kollaborativer Innovation gehört unserer Meinung nach die Zukunft.

Eine weitere Möglichkeit das Neue in die Welt zu bringen, besteht in der Vermutung wie die Welt von morgen aussehen könnte. Wir sind dabei meist Mutmaßungen, Science-Fiction-Fantasien oder limitierenden Glaubenssätzen ausgesetzt und können kaum eine begründete Entscheidung fällen. Sie beschäftigen sich mit den Megatrends, die weitreichende Wirkung auf alle gesellschaftlichen Bereiche haben werden. Wie kann ich einen Trend von einer Modeerscheinung unterscheiden und wo finde ich einen ersten gedanklichen Faden um unter Berücksichtigung von Megatrends das Zukunftsknäul für mein Geschäft zu entwirren?

Hier geraten wir in eine große Konfusion. Science-Fiction Bilder handeln mitnichten von der Zukunft. Meistens geht es um Ängste, Zuspitzungen und Extreme – Alpträume, die aus linearen Zuspitzungen konstruiert sind. Die wirkliche Entwicklung jedoch verläuft evolutionär – also viel komplexer als in den oft linearen „Visionen“ der Science Fiction. Auch Megatrends eignen sich nicht wirklich zur Innovationsgenerierung, jedenfalls nicht im direkten Sinn. Im Grunde handeln sie von der „Kontinuität des Wandels“, von sehr langfristigen Strukturveränderungen. Megatrends sind gewissermaßen die „roten Fäden der Veränderung“. Man kann sie als Spiegel benutzen, in dem man die Wirklichkeit besser erkennt. Wenn man aber vorschnell versucht, ein Produkt daraus zu basteln und dem das Etikett „Megatrend“ anzuhängen, wird man scheitern. Alle Trends, auf die man sich „setzen“ kann, sind im Grunde Fehl-Allokationen. Trends kann man, wenn man damit Geld verdienen will, nur machen und „realisieren“ – wenn man sie imitiert, sonst sitzt man schon auf der Verliererseite.

Nassim Nicholas Taleb sagt in seinem Buch „Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen“ sinngemäß, wenn sich Unternehmen für eine unbestimmte Zukunft wappnen wollen, so tun sie gut daran wieder vermehrt auf das Prinzip „Trial and Error“ zu setzen und zunehmend Chancen in Optionen zu suchen. Deckt sich das mit Ihren Erkenntnisse und Forschungsergebnissen? Was empfehlen Sie Unternehmen zusätzlich, wenn Sie heute Grundsteine legen wollen für eine erfolgreiche Zukunft?

Talebs leicht verrückt klingende Formel vom „Umarmen des Zufalls“ ist durchaus wörtlich zu nehmen. Wir müssen verstehen, dass der Zufall ein wesentliches evolutionäres Element ist – ohne ihn würde alles stagnieren, weil dann die „berechnenden Systeme“ in der Biologie – die Hirne – irgendwann alles „ausrechnen“ würden. Unternehmen müssen also lernen, nicht alles kontrollieren zu wollen und auf Zufälle zu achten. Viele Unternehmen befinden sich in einem Kontroll- und Kostenrausch, der früher oder später zur Erstarrung führt. Unsere Welt wird unruhiger, variabler, vielfältiger, und unser Geist sollte, nein, muss bei dieser Komplexität mitwachsen.

Im Oktober erscheint Ihr neues Buch mit dem Titel „Zukunft wagen – über den klugen Umgang mit dem Unvorhersehbaren“. Hier gehen Sie der Frage nach wieso wir die Aussichten für die Zukunft meist eher negativ bewerten. Was kann der Berufsoptimist Matthias Horx denjenigen zurufen, die voll Furcht und Sorge nach vorne blicken?

Nichts. Das funktioniert nicht auf Zuruf. In meinem Buch versuche ich, die Menschen dazu zu bringen, dass sie sich mit ihren inneren Ängsten produktiver auseinandersetzen. Aber das ist ein sehr intimer, persönlicher Prozess. Außerdem bin ich kein „Berufsoptimist“. Ich bin nur skeptisch gegenüber den ewigen Untergangspropheten und populistischen Jammerern.

Was sollte aus Ihrer Sicht noch unbedingt Erwähnung finden rund um die Fragestellung „Wie kommt das Neue in die Welt“?

Um das Neue zu verstehen, müssen wir begreifen, wie sich das Alte immer wieder neu erfindet, auf dem Wege der Varianz, der Selbstorganisation, der Resilienz. Nichts anderes ist Evolution: Re-Kombination, Re-naissance. Ketzerisch gesagt: „Das Neue“ gibt es gar nicht, es ist nur eine Illusion für unseren kindlichen, neotonischen Geist. Wer das erkennt, erhält Zugang zu einer neuen Kategorie des Neuen. Das wahrhaft Neue ist das Intelligentere. Das ist das Urprinzip der Evolution, ihr eigentliches Geheimnis. Aber verraten Sie´s niemandem weiter.

Buchwerbung Horx

Foto: Klaus Vyhnalek

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Wo kommt das Neue in die Welt? Im Erfinderhaus. http://www.heiko-kleinhanns.de/wo-kommt-das-neue-in-die-welt-im-erfinderhaus/ http://www.heiko-kleinhanns.de/wo-kommt-das-neue-in-die-welt-im-erfinderhaus/#comments Thu, 29 Aug 2013 08:43:54 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=533 Read more]]> marijan-jordan Artikel

Hallo – ich bin Ihre Idee! Sie sind mit mir die letzten Monate, ja manchmal sogar Jahre, schwanger gegangen, haben mich ersonnen, entwickelt und ständig verfeinert. Vielleicht sind Sie durch Ihre tägliche Arbeit auf mich gekommen, vielleicht hat Sie ein Problem so lange genervt, bis Sie dafür eine Lösung gesucht haben oder vielleicht hatten Sie einfach nur eine geniale Eingebung. Auf jeden Fall sind Sie felsenfest davon überzeugt, dass Sie mit mir als Idee endlich das große Los gezogen haben. Doch was nun? Nur in Ihrem Kopf oder in Ihrer Schublade nütze ich Ihnen gar nichts.

Klar, Sie erzählen Ihrem Lebensabschnittspartner von mir oder reden beim Bierchen mit Ihren Freunden über mich, aber mit Schulterklopfen allein ist noch keine müde Mark gemacht. Oder Sie versuchen es auf eigene Faust, mich an den geneigten Mann oder die geneigte Frau zu bringen. Sie finden also genau den Ansprechpartner, von dem Sie meinen, dass er doch schon lange auf so eine geniale Idee, wie der Ihrigen, gewartet hat. Dann der große Moment: Sie haben einen Termin zumindest beim Pförtner eines großen Konzerns bekommen um mich vorzustellen. Was passiert? Zum einen verlieren Sie sich in vagen Andeutungen aus Angst davor, dass ich einfach geklaut werden könnte, und zum anderen merken Sie schnell, dass es mit der Idee alleine noch lange nicht getan ist. Am Ende sind Sie frustriert und lassen mich fallen wie ein nervendes Familienmitglied 3. Grades.

Doch das muss nicht sein. Aus mir kann richtig was werden, gehen Sie es nur etwas anders an. Z.B. mit einem kompetenten Partner, der sich darauf spezialisiert hat, neue Ideen in die Welt zu bringen. Deutschlands Marktführer für so etwas sitzt in Berlin: das „Erfinderhaus“, die Patentvermarktungs GmbH. Gründer und Inhaber Marijan Jordan ist seit mittlerweile über 15 Jahren erfolgreich im Geschäft mit der Vermarktung von Ideen und Erfindungen. Da das Erfinderhaus in seiner Unternehmensgruppe auch einen eigenen Laden mit Onlineshop hat, kann es als einziger Vermarkter garantieren, Ihr fertiges Produkt in einem Laden zu platzieren. Der Nutzen für Sie als Ideengeber in der Zusammenarbeit ist klar umrissen, durch seine Konzeption als „One-Stop-Shop“ bieten Marijan Jordan und sein Team ein Komplettpaket aus Dienstleistungen – Service- und Beratungseinrichtungen unter einem Dach. Das klingt interessant, Sie vereinbaren einen Termin.

Nachdem Sie von Herrn Jordan eine Geheimhaltungserklärung bekommen haben, können Sie endlich befreit über mich sprechen. Und das mit einem ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet! Ich werde genau begutachtet, von allen Seiten beleuchtet und hinterfragt. Natürlich haben Sie mich auch schon mal gegoogelt oder bestenfalls online irgendeine Art von Patent angemeldet, doch reicht das? „Auch mit Google lässt sich nicht alles finden. Für eine fundierte Recherche muss man weite Wege gehen. Ebenso beim Schutz Ihrer Idee: Was genau wollen Sie patentieren lassen und wo? Das sind alles Fragen, die für einen Laien nicht leicht zu beantworten sind. Es gibt genügend Beispiele dafür, dass gute Ideen einfach durch schlechte Umsetzung verbrannt wurden.“, sagt der Fachmann für Erfindungen. Das erklärt auch, warum es manchmal ein halbes Jahr dauert, bis alle Fakten zusammengetragen sind.

Damit aus der Idee ein erfolgreiches Produkt werden kann, müssen viele Komponenten entwickelt werden: Herstellung, Verpackung, Vertrieb, Zulassungen usw., ganz zu schweigen von den finanziellen Mitteln. Nur mit einer gewissen Marktreife verschaffen Sie sich mit mir Gehör bei potenziellen Investoren oder Herstellern. „Die Idee alleine macht ca. 5% des Gesamten aus. Wir sehen uns als Partner, für die eben noch fehlenden Parameter. Natürlich befassen wir uns auch ergänzend damit, was die Ausstattung mit zusätzlichen Möglichkeiten betrifft, denn wenn eine Idee vielversprechend ist, sollte man auch versuchen, das gesamte Potenzial auszuschöpfen.“, erklärt Marijan Jordan den Arbeitsauftrag des Erfinderhauses.

So geht es nach der Prüfung meiner Wenigkeit an die Umsetzung eines ersten Prototypens. „Eine Idee wird dann interessant, wenn es eine konkrete Vorstellung davon gibt und man sie anfassen kann! Wir verfügen über die Möglichkeiten der Prototypentwicklung und Kleinserienproduktion. Unser eigener Erfinderladen funktioniert anschließend als Testmarkt und Launchpad für die Produkte. Was sich hier bewährt, wird weiterentwickelt.“, erzählt Jordan. Weitere Partner in der Erfinderhaus Gruppe sind die Standorte in Österreich und den USA sowie eine Vermarktungsplattform zur Präsentation von Erfindungen und eine internationale Lizenzbörse. Denn das Geld wird am Ende für alle meistens über Lizenzvereinbarungen verdient.

Das Erfinderhaus bietet somit den gesamten Innovationsprozess für eine Idee. Ist es dann sicher, dass aus mir auch mal was richtig Großes wird? „Der Umgang mit Innovationen ist auch immer ein bisschen prophetische Arbeit.“, beschreibt Marijan Jordan seine Arbeit, „Einerseits haben wir jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung und die besten Kontakte und anderseits weiß man nie, wo sich Hürden auftun im Kampf gegen das Neue. Denn überall wo etwas Neues entsteht, heißt es auch meistens, dass etwas anderes alt aussieht, das führt zu Spannungen. Sie brauche einen langen Atem, Leidenschaft für das Neue und die Bereitschaft aus jeder Erfahrung zu lernen.“

Und am Ende habe ich, als Ihre Idee, es in das Regal geschafft! Formschön und reif. Stolz blicken Sie mich an, die ersten Käufer berichten begeistert über Ihre Problemlösung und bestenfalls hat sich der weite Weg auch finanziell gelohnt. Als Inspiration sei in diesem Zusammenhang auch die Webseite www.land-der-erfinder.de empfohlen. Also loslegen, jeder hat Ideen und die wenigsten machen etwas draus. Dabei ist es ganz gleich ob Sie „nur“ eine Idee oder schon einen Prototypen oder vielleicht eine Kleinserie haben. Bringen Sie das Neue in die Welt, wie und wo, wissen Sie ja jetzt.

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Peter Sawtschenko ein Derwisch auf der Suche nach Energie http://www.heiko-kleinhanns.de/peter-sawtschenko-ein-derwisch-auf-der-suche-nach-energie/ http://www.heiko-kleinhanns.de/peter-sawtschenko-ein-derwisch-auf-der-suche-nach-energie/#respond Thu, 15 Aug 2013 08:19:26 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=529 Read more]]> Peter Sawtschenko ein Derwisch auf der Suche nach Energie

Die Seminarteilnehmer brüten übermüdet in und über Gedanken, Peter Sawtschenko springt zwischen ihnen und den Ergebnissen hin und her, fällt ins Wort, wenn jemand zu lange wertlos redet und sagt „Stopp! Wir brauchen keine bloßen Ideen! Wir müssen uns am Nutzen der Zielgruppe orientieren! Weg damit!“. Lange Gesichter, betretendes Schweigen aber Einsicht – womöglich hat er Recht. Es ist nicht einfach, wenn aus nach-denken vor-denken werden soll, wir sind trainiert innerhalb von Grenzen gut zu sein, doch wollen wir besser werden müssen wir außerhalb des Bekannten suchen.

Es ist spät geworden. Seit nun mehr 12 Stunden raucht die Rübe. Frustration kommt auf. „Wir können nicht mehr denken, wollen wir aufhören?“, fragt ein Teilnehmer mit schlaffer Stimme. „Nein! Wir hören hier nicht eher auf, bis wir was gefunden haben!“, sagt der führende Praxisexperte für Positionierung und Marktnischenstrategien. Boah. „Suchen Sie immer die Zielgruppe mit der höchsten Handlungsenergie. Dann müssen Sie den Nutzen als Signal aussenden mit dem Ziel, den Kunden in Schwingung zu versetzen.“ Das „was“ ist wohl nicht allein der Schlüssel zum Erfolge, das „wie“ muss ebenso passen.

Und so werden unsere Gedanken und Diskussionen abstruser und Peter lässt uns nicht los. Immer wieder gehen wir die Zielgruppen durch, auf der Suche nach der einen alles verändernden Erleuchtung, wir nehmen Abkürzungen, machen Umwege, entfernen und nähern uns, denken kreuz und quer aber systematisch. „Wer nicht automatisch Kunden gewinnt, ist falsch positioniert!“ hallt das ewige Mantra Sawtschenkos durch unsere Köpfe. Und bevor wir „Ja-Ja“ denken können, hat er uns mit einer kleinen Geschichte erfolgreicher Postierung wieder motiviert weiterzumachen. Alles ist möglich, man muss nur wollen.

Peter Sawtschenko hat ein Universum an Geschichten im Kopf, weiß von Erfolgsbeispielen aus nahezu  jeder Branche und wie Veränderungen dort geklappt haben. „Suchen Sie nicht nach Geschäftsideen sondern nach Problemen! Probleme sind das Gold, nicht Innovationen. Der Zugang zu Ihren Kunden ist eine Spezialisierung.“ Er sieht Energiequellen einer nutzbringenden Idee, wenn sie ihm begegnet. Sich selbst neu erfinden hört sich leicht an, ist aber schwer. Peter kommt ohne will Tamtam aus, ein paar Folien und das Feuer der Begeisterung für Nischenfindung und Energie. Er mahnt, er dirigiert, er lobt und tobt, es ist ihm Ernst, und wenn jemand hier die Scherze macht dann er. Herzensguter Mann.

„Da!“, ruft Peter Sawtschenko und zeigt auf einen Satz, der auf einem der vielen Blätter vom Vortag steht. „Daraus lässt sich was machen!“ Blitzschnell verknüpft er die unscheinbaren Worte mit einem anderen Problem der Zielgruppe und wir haben einen neuen Diskussionsansatz. Anschließend entlässt er uns in eine kleine Pause. Die Kaffeemaschine ist schon abgebaut, draußen ein schöner Nachthimmel, was die Familie und Freunde wohl jetzt gerade an diesem Wochenende machen? Warum tun wir uns das an? Sommertage sind selten. Aber kommen wir nicht mit dem Rücken von der Wand weg, werden wir endlos im Schatten stehen. Leider kommt nichts von ungefähr. Und wenn wir es nicht schaffen, wer dann?

Halb im Halbschlaf, halb bei rosa Einhörnern im Halbdunkel, Peter peitscht nimmermüde die Ruderer der Zukunftsgaleere an. Wir sind hier, weil wir ein Problem lösen wollen und nicht zum Kuscheln. Strategiearbeit ist Arbeit. Und immer wieder Einwürfe vom Pionier der Positionierung, die Dinge anders im Gehirn zu verknüpfen, alles Gelernte zu vergessen und sich zu verausgaben. Und plötzlich…

Da erscheint im Geist auf einem Mal ein Ansatz, die Gedanken und losen Enden der Tage formen sich im Kopf zu einem Gesamtbild. Licht! Es war alles schon immer da, wir mussten es nur neu zusammensetzen! Kein fauler Zauber, nichts aufgesetztes, Ursprungsmaterie, ein magischer Moment. Plötzlich ist alles so klar. Wir erzählen, Peter ist still, hört zu. Dann ein Schweigen und jeder fühlt wie die Energie aus einem Grundgedanken zu fließen beginnt. „Ja, das hört sich sehr sehr gut an“, sagt Peter Sawtschenko. „Und nun, meine Damen und Herren, auf! Jetzt beginnt die richtige Arbeit!“

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„Suche nicht da draußen, suche in dir!“ Unternehmercoach Stefan Merath im Interview http://www.heiko-kleinhanns.de/wkdnidw-%e2%80%9esuche-nicht-da-drausen-suche-in-dir-unternehmercoach-stefan-merath-im-interview/ http://www.heiko-kleinhanns.de/wkdnidw-%e2%80%9esuche-nicht-da-drausen-suche-in-dir-unternehmercoach-stefan-merath-im-interview/#respond Thu, 06 Jun 2013 06:56:41 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=464 Read more]]> Unternehmercoach Stefan Merath im Interview

Es gibt ein paar wenige Bücher, die persönliche Sichtweisen radikal verändern können und für ein echtes, nachhaltiges Aha-Erlebnis sorgen. Für mich war eines dieser Bücher „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ von Stefan Merath. Leidenschaft für das Unternehmersein zu entfachen und gleichzeitig aber auch Hilfestellungen und Austauschmöglichkeiten mit auf den Weg zu geben ist der Ansatz der Unternehmercoach GmbH. So entstand eine Community von über 1.000 aktiven Unternehmern, die selbst ihr Unternehmersein anders leben wollen als es die Öffentlichkeit vorgibt: Sinn- und Kunden- statt Geld-Fokussierung, Rock’n’Roll statt trockenem Businessplan, Beitrag statt Eigennutz. Das Motto dieser Unternehmer: „Unternehmersein ist die geilste Lebensform überhaupt!“

Seit 2010 widmet sich Stefan Merath verstärkt der Verwirklichung seiner Vision: Die Veränderung des Unternehmerbildes im deutschsprachigen Raum. Dazu entwickelte er das Event „Light the Fire! Woodstock für Unternehmer“. Mit seiner Vision hat er u.a. Sir Richard Branson begeistert, am Event teilzunehmen. Dabei handelt es sich nicht um einen Business-Kongress wie jeden anderen, sondern um eine Mischung zwischen Seminar, Networking-Event und Party mit dem Ziel, selbst anderer Unternehmer zu werden und so das Unternehmerbild in der Gesellschaft zu verändern.

Es gibt momentan einen regelrechten Boom an Veranstaltungen, Vorträgen, Unternehmerevents und ähnlichen Aktivitäten für Entscheider und Geschäftsführer. Viele Keynote-Speaker inszenieren sich schon fast sich als echte „Stars“. Sie gehen mit der Veranstaltung „Woodstock für Unternehmer“ ganz neue Wege. Wie ist es Ihnen gelungen auf Ideen und Ansätze jenseits der bekannten Veranstaltungsformate zu gelangen?

Durch einen anderen Denkrahmen. Ich verstehe mich nicht als Speaker und „Light the Fire! Woodstock für Unternehmer“ verstehe ich nicht als Veranstaltung. Wenn ich meine Vision mit anderen Mitteln besser erreichen oder meinen Kunden mehr Nutzen bieten könnte, würde ich das tun.

Angefangen hat alles damit, dass ich mit meinem ersten Unternehmen nach sechseinhalb Jahren Pleite gegangen bin. Offensichtlich hatte ich etwas falsch gemacht. Das war meine Motivation zu lernen und ich entdeckte auf diesem Pfad sehr viel Wissen, vor allem auch das Wissen, dass Unternehmer etwas völlig anderes sind als Manager und völlig andere Fähigkeiten brauchen. Die meisten Bücher, Seminare usw. sind aber für Manager und nicht für Unternehmer. Dann erfasste ich als Zweites, dass wir weltweit vor immensen Herausforderungen stehen und Konzerne und Bürokratie weder willens noch in der Lage sind, darauf schnell genug zu reagieren. Aber kleine und mittlere Unternehmen sind schnell und mutig genug und deshalb kommt diesen eine entscheidende Rolle bei den vielen globalen Umbrüchen zu. Und schließlich sah ich als Drittes, dass die meisten Unternehmer in den Problemen ihres Alltags ertrinken und diese wichtige Rolle für sich weder erkennen noch wahrnehmen. Aber ich glaube, wir können den Wandel in die Welt bringen, den wir sehen wollen!

Und dazu ist der Schlüssel, dass Unternehmer für sich selbst ein neues Selbstbewusstsein und Selbstbild bekommen. Dass Unternehmer öffentlich sagen, dass sie stolz darauf sind, Unternehmer zu sein. Und dass damit ein kultureller Wandel einhergeht bis dahin, dass junge Menschen, die etwas in der Welt ändern wollen, genau deshalb Unternehmer werden.

Das waren die Fragestellungen, die mich umtrieben. Und die Antworten waren, dass vorhandene Unternehmer-Vorbilder wie Sir Richard Branson, Titus Dittmann und andere noch stärker ins Rampenlicht müssen, dass Unternehmer für sich selbst den Wandel suchen und dass wir ein Event machen, das ähnlich kulturverändernd wirken kann wie damals Woodstock.

Zurück zu Ihrer Frage: Ich bin also nicht als Event-Veranstalter hergegangen und habe mich gefragt, was ich noch Neues, Tolles machen kann, das mir zusätzlichen Umsatz bringt. Das ist mir völlig egal und deshalb werden die Gewinne aus diesem Event hinterher auch – je nach Höhe – gespendet oder in eine Stiftung überführt, die Jungunternehmer fördert.

Wie können diese Gedankengänge und Fragestellungen auf Unternehmen angewendet werden, wenn sie auf der Suche nach „etwas Neuem“ sind? Gibt es empfehlenswerte Methoden oder Formen, sich selbst kreativ neu zu erfinden? Wie komme ich auf Ideen und das Finden von neuen Ansätzen?

Ich glaube, dass das Neue entsteht. Bei Brainstormings kommt meist nichts wirklich Dauerhaftes heraus. Die Frage ist natürlich, wie das Neue entsteht. Und da suche ich nicht draußen und in der Zukunft, sondern in mir drinnen und in der Vergangenheit. Ich versuche – immer wieder – meine eigene Mitte zu finden. Was ist mir wichtig, was sind meine Motive? Je klarer mir diese inneren Motive bewusst sind, desto deutlicher tritt zutage, wo die Realität fehlerhaft ist.

Rund um diese fehlerhafte Realität gibt es dann Dutzende von möglichen Zielgruppen. Ich wähle einfach die, die ich am meisten mag oder liebe. Und dann schaffe ich eine Lösung, die erstens der Zielgruppe hilft und zweitens die Realität korrigiert.

Wichtig ist dabei: Am Anfang des Prozesses steht keineswegs eine Vision oder ein Ziel, sondern ein Konflikt, bei dem die Welt nicht so ist, wie sie sein sollte. Gandhi hat sich nicht ins Zimmer gesetzt und die Vision ausgedacht, jetzt doch gefälligst Indien von den Engländern zu befreien. Er wurde aus dem 1.-Klasse-Abteil eines Zuges geworfen, obwohl er ein 1.-Klasse-Ticket hatte. Das war ein Konflikt und darauf hat er reagiert. Die Vision mit der Befreiung Indiens kam erst 20 Jahre später.

Wie bewältigten Sie den Knackpunkt, den es immer gibt, wenn es darum geht den „Startknopf“ unwiderruflich zu drücken und die Büchse der Pandora eines neuen Projekts zu öffnen? Man hat alle Fakten gesichtet, die Aufgabe ist bis zu ca. 80% ausgedacht, es kann funktionieren, es kann nicht funktionieren. Wie entscheiden Sie sich für das „machen“, anstatt dem „lieber nichtmachen“?

Diese Frage stellt sich für mich nicht. Wenn die inneren Motive stark genug sind, dann ist der Konflikt da und dann kann man nur den Startknopf drücken. Das ist vielleicht wie beim Fallschirmsprung. Wenn ich beginne, mich mit meinen Motiven zu beschäftigen, bin ich noch verhältnismäßig sicher. Wie im Flugzeug, das nach oben steigt. Wenn man dann aber oben ist, dann kann man eigentlich nur noch springen.

Auch Unternehmer haben das Problem, dass neue Ansätze immer wieder scheitern, bevor sie überhaupt auf den Weg gebracht sind. Sei es neue Projekte, eigene Verhaltensweisen und vieles mehr. Es gibt scheinbar immer mehr Menschen, die einem etwas ausreden wollen, anstatt das neue zu unterstützen. Wie kann ein Unternehmer mit Bedenken, Bedenkenträgern, scheinbaren Marktgesetzen, ungünstigen Zuständen und dem dunklen Punkt des eigenen Zweifelns umgehen?

Die Frage reduziert sich eigentlich auf den letzten Punkt: Wie kann man mit den eigenen Zweifeln umgehen? Gäbe es diese nicht, dann wären nämlich alle Bedenkenträger und ungünstigen Zustände machtlos. Diese haben nur deshalb die Macht, weil sie mit unseren eigenen Zweifeln und Ängsten in Resonanz gehen. Wenn ich weiß, dass zwei plus zwei vier ist, dann müssten schon sehr viele kommen und behaupten, dass es fünf wäre, bis ich überhaupt anfange, das ernst zu nehmen.

Mit den eigenen Zweifeln und Ängsten: Diese kommen immer wieder. Ich kenne keinen Unternehmer, der diese nicht hat. Ich habe sie selbst auch. Immer wieder. Umso wichtiger ist es, für sich Wege zu finden damit umzugehen. Da hat jeder seine eigenen Möglichkeiten. Manche hören einfach nur inspirierende Musik im Auto auf dem Weg zum Kunden und grölen mit. Manche schreiben ein Dankbarkeitstagebuch usw.

Zwei wichtige Wege sind: Sich klarzumachen, dass kein Resultat so schrecklich ist, dass man nicht draus lernen könnte. Oder in anderen Worten, sich den Worst Case vorzustellen, aber nicht wie das Karnickel vor der Schlange, sondern durch das Schwarze Loch hindurchzugehen. Was ist denn, wenn ich Pleite gehe? OK, die Firma ist weg, die Reputation bei 90% der Leute ist weg, das Auto ist weg. Aber die Sonne scheint immer noch, Musik hören ist schön und es gibt auch gutes Essen, das preiswert ist. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen krass, aber ich darf das so sagen, weil ich schon mal pleite war. Und dann lernt man daraus, steht auf und macht es das nächste Mal besser.

Der zweite wichtige Weg ist folgender: Wenn ich begonnen habe, richte ich meinen Fokus auf den Weg, nicht auf das Resultat. Ein Fußballer, der dauernd zur Anzeigetafel schaut, wird schlechter spielen als einer, der jetzt im Moment sein Bestmögliches gibt. Ich kann trotzdem verlieren, aber wenn ich weiß, dass ich jeden Tag mein Bestmögliches gegeben habe, bin ich trotzdem mit mir im Reinen.

Was sind aus Ihrer Erfahrung heraus die häufigsten Probleme in Unternehmen, wenn es um die Selbsterneuerung geht und die Umsetzung von wirkliche „Neuem“? Welche Herangehens- oder Sichtweisen schaffen es diese Probleme zu lösen?

Das häufigste Problem? Das ist das Gefühl des Unternehmers, dass es noch irgendwie gehen würde. Das kennt jeder aus Beziehungen. Solange man noch glaubt, dass es irgendwie so weiter geht, ändert man nichts. Und das rächt sich irgendwann.

Der Schlüssel ist, eine emotionale Klarheit zu erzeugen, die ungefähr lautet: „Schluss! Keinen Tag länger!“ Wenn das Motiv etwas zu ändern so stark wird, dass es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Meine Herangehensweise ist also die, dass ich wie ein Spürhund versuche, den Tropfen zu finden, der das Fass zum Überlaufen bringt. Dann kommt Bewegung ins Spiel und dann finden sich auch Lösungen. Sicher wird es etwas holpern und vielleicht klappt es nicht beim ersten Anlauf, aber das ist schließlich das Leben J

Gibt es noch etwas, was Sie persönlich als wichtig empfinden für die Betrachtung der Fragestellung „Wie kommt das neue in die Welt“?

Ja, ich glaube, das Allerwichtigste ist ein Umfeld von anderen Unternehmern, die auch das Neue in die Welt bringen. Damit meine ich jetzt keine Unternehmer- oder Netzwerktreffen  wie bei der IHK oder dem BNI etc. Das ist Schaulaufen mit Visitenkartentausch. Ich meine wirklichen Austausch mit Menschen, die etwas bewegen und verändern wollen, mit Menschen, die auch über ihre Ängste und Zweifel offen sprechen, Menschen die bereit sind, sich selbst zu entwickeln. Ich glaube, das Umfeld solcher Menschen gibt uns immer wieder Anregungen für unsere eigene Entwicklung und damit letztlich auch die Kraft, mit den Zweiflern außenrum umzugehen.

Und das ist letztlich das, was wir bei Unternehmercoach bieten. Wir schaffen eine Community von solchen Unternehmern, die sich entweder in unserem Kundenforum online oder bei Veranstaltungen wie unseren Braintrusts oder eben auch Light the Fire treffen. Wie geben Unternehmern damit die Energie und den Rahmen, ihre Ideen zu verwirklichen.

 

(Foto: Tymon H. Pigon/whiteboxstudios.se)

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